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Marienhospital Stuttgart
Böheimstraße 37, 70199 Stuttgart

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Klinik für Notfallmedizin

Hier erhalten eingelieferte Schwerverletzte und akut Erkrankte eine Erstdiagnose, damit die Behandlung schnellstmöglich eingeleitet werden kann. Für die Erstdiagnose steht u.a. ein Schockraum zur Verfügung sowie eine „Chest Pain Unit“ zur Überwachung von Patienten mit unklaren Brustschmerzen. 

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Allgemein/Innere und Chirurgie/Orthopädie
Montag bis Freitag 19.00–24.00 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag 7.00–24.00 Uhr

Website Notfallpraxis

Adresse

Marienhospital Stuttgart
Böheimstraße 37
70199 Stuttgart

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Kostenlos

Anästhesist am Bildschirm

Anästhesiologie,
operative Intensivmedizin
und Schmerzmedizin

Anästhesieverfahren

Sie sind erkrankt, und Ihnen steht eine schmerzhafte Untersuchung oder Operation bevor? In unserer Klinik für Anästhesiologie bieten wir das gesamte Spektrum verschiedenster Anästhesieverfahren an. Es werden alle Formen der Allgemeinanästhesie (balancierte Anästhesie, Inhalationsanästhesie, TIVA = totale intravenöse Anästhesie), der Regionalanästhesie (Spinalanästhesie, Periduralanästhesie, periphere Leitungsanästhesien) und der Dämmerschlafnarkosen (Analgosedierung) angewendet.

Wir verfügen über modernste Narkosebeatmungsgeräte, die gleichzeitig das Überwachen aller Vitalparameter ermöglichen. Die maschinelle Narkosebeatmung erfolgt über einen Beatmungsschlauch, der in die Luftröhre eingeführt wird (endotrachealer Tubus). Oder der Patient wird über eine Kehlkopf- bzw. Gesichtsmaske beatmet. Ist die direkte Sicht erschwert, intubiert der Arzt mithilfe eines sogenannten Videolaryngoskop oder Bronchoskop. Beide Instrumente sind mit einer Kamera ausgestattet, die dem Anästhesisten ein vergrößertes Blickfeld verschaffen. Während der Voll- oder Teilnarkose wird für die Überwachung und die Stabilität des Kreislaufs, der Atmung und der Organfunktionen gesorgt. Bei der Vollnarkose ist der Patient schmerzfrei, und sein Bewusstsein ist vollkommen ausgeschaltet.

Teilweise reicht es aus, nur die betroffene Körperregion zu betäuben (Regionalanästhesie). Manchmal sind die Verfahren auch kombinierbar. In diesem Fall lässt sich der Schmerz besonders gut ausschalten – auch nach der Operation. Für bestimmte Eingriffe genügt manchmal sogar ein Dämmerschlaf (Analgosedierung).

Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin

Marienhospital Stuttgart
Böheimstraße 37
70199 Stuttgart
Sekretariat
Sabine Plett

Telefon: 0711 6489-2716

Telefax: 0711 6489-2717

anaesthesie@vinzenz.de

Sprechstunden und Ambulanz

Leistungsspektrum

Fachartikel

Aus-, Fort- und Weiterbildung

Bewerbung ärztlicher Dienst

Zertifizierung

Downloads & Infomaterial

Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin

Marienhospital Stuttgart
Böheimstraße 37
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Sabine Plett

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Unsere Leistungen im Detail

Vor der Narkose

Was vor der Narkose zu beachten ist

Unabhängig vom Anästhesieverfahren sollte der Patient vor geplanten Eingriffen nüchtern bleiben. So lässt sich zum einen das Risiko von Übelkeit und Erbrechen möglichst gering halten. Zum anderen werden die Atemwege vor dem Eindringen von hochgelaufenem Mageninhalt geschützt. Bei Erwachsenen ist bis sechs Stunden vor Beginn des Anästhesieverfahrens eine kleine Mahlzeit erlaubt (z. B. eine Scheibe Weißbrot mit Marmelade, ein Glas Milch). Bis etwa zwei Stunden vorher dürfen noch kleine Mengen (z. B. 1–2 Gläser oder Tassen klarer Flüssigkeit wie Wasser, Limonade, gesüßter Tee oder Kaffee ohne Milch) getrunken werden.
 

Von der Station in den OP-Saal

Noch im Patientenzimmer werden Sie von der zuständigen Pflegekraft für die Operation vorbereitet. Vor dem Transport in den Operationsbereich erhalten Sie bei Bedarf ein Beruhigungsmittel, das mit einem Schluck Wasser eingenommen wird. Schmuck und Zahnersatz verbleiben normalerweise auf der Station. Über eine Patientenschleuse erfolgt dann das Umlagern vom Bett auf den OP-Tisch. Im Vorraum des jeweiligen OP´s werden Sie dann von der der Anästhesiepflegekraft für das geplante Anästhesieverfahren vorbereitet. Für die Zufuhr von Flüssigkeit und Medikamenten während des Eingriffs wird ein Zugang in die Vene gelegt. Sie werden an das Monitoring zur Überwachung der Vitalfunktionen angeschlossen. Eine schon zu diesem Zeitpunkt aufgelegte Wärmedecke beugt dem Auskühlen des Körpers während der Narkose vor.
 

Mehrfache „Sicherheitsabfragen“ vor dem Eingriff

Vor der Narkose werden Ihnen von verschiedenen Personen an verschiedenen Orten immer wieder oft ähnliche Fragen gestellt. Diese beziehen sich auf Ihre Identität, den geplantem Eingriff und eventuell vorliegende Risikofaktoren (Nüchternheit, Allergien, Zahnschäden etc.). Die Fragestellung erfolgt auf Station, während des Einschleusens in den OP, beim Vorbereiten durch die Pflegekraft und bei der Begrüßung des für Sie zuständigen Anästhesisten. Begleitend werden die Papiere, die Einwilligungen in den operativen Eingriff und die Narkose überprüft. Ebenso das Vorliegen der Laborwerte, Röntgenbilder und anderer Untersuchungen. Bitte seien Sie dadurch nicht verunsichert! Das Prozedere dient wie das Patientenarmband Ihrer Sicherheit und ist ein von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenes Verfahren. Alle an Ihrem Eingriff beteiligten Personen (Stationspflegekraft, Stationsarzt, Narkosepflegekraft, Anästhesist, Operateur) bürgen dafür mit ihrer Unterschrift auf der sogenannten „WHO-Sicherheitscheckliste“.
 

Letzter Kontrollcheck vor dem Eingriff

Auch wenn Sie schon sicher in unseren Händen schlafen: Vor Beginn des eigentlichen Eingriffs gibt es nochmals ein sogenanntes „Team-Time-Out“. Die zuständigen Ärzte (Anästhesist und Operateur) gehen kurz den geplanten Eingriff mit eventuellen operations- und anaesthesiespezifischen Risiken durch. Außerdem fragen sie die Vollständigkeit des erforderlichen Instrumentariums bei der OP-Pflege abfragen. Erst dann darf die Operation beginnen.

Narkoseablauf

Narkoseeinleitung

Zunächst atmen Sie über eine Maske reinen Sauerstoff ein, um das Blut mit Sauerstoff anzureichern. Über den venösen Zugang werden die Narkosemedikamente gespritzt. Von den Medikamenten schlafen Sie so tief, dass Sie selbst nicht mehr ausreichend atmen. Daher sichern wir die Atemwege. Je nach Vorerkrankung und Schwere des Eingriffs kann jetzt ein erweitertes Monitoring erforderlich werden. Dieses umfasst zum Beispiel:

  • eine „zeitechte“ invasive Blutdruckmessung direkt in der Arterie
  • die Messung des zentralen Venendrucks über einen zentralen Venenkatheter
  • die Aufzeichnung der regionalen zerebralen Sauerstoffsättigung über Nahinfrarotspektroskopie (NIRS)

Des Weiteren besteht die Möglichkeit, intraoperativ einen vorübergehenden Herzschrittmacher zu legen oder eine transösophageale Echokardiografie durchzuführen. Dauern die Eingriffe länger, wird ein Blasenkatheter gelegt. Darüber hinaus überwachen wir die Körpertemperatur über eine meist in der Speiseröhre gelegene Sonde.
 

Während der Narkose

Der Narkosearzt bleibt die ganze Zeit während des Eingriffs bei Ihnen und passt auf Sie auf. Sämtliche Vitalparamater und Reaktionen auf die Narkosemedikamente oder den operativen Eingriff werden regelmäßig auf dem Narkoseprotokoll dokumentiert und gegebenenfalls behandelt. Das EKG überwacht die Herzaktion. Mit der Pulsoxymetrie wird die Sauerstoffsättigung im Blut gemessen. Eine automatische Blutdruckmanschette pumpt sich alle ein bis drei Minuten auf. Das Narkosegerät erfasst das Atemzugvolumen, die Narkosegas-, Sauerstoff- und Kohlendioxidkonzentrationen in der Atemluft sowie die Beatmungsdrücke.

Die Tiefe der Narkose lässt sich anhand klinischer Parameter wie Herzfrequenz, Blutdruck, Pupillenreaktion und Narkosegaskonzentration erfassen. Zudem sind all unsere Narkosegeräte mit einem Modul zum Messen des Bispektralindex (BIS) ausgerüstet. Dadurch ist ein zusätzliches Einschätzen der Narkosetiefe möglich, indem Hirnströme (EEG) kontinuierlich erfasst werden. Auf diese Weise können wir ein eventuelles Wachwerden während des Eingriffs vermeiden (wovor viele Patienten Angst haben). Und auch eine zu tiefe Narkose wird verhindert. Was insbesondere bei älteren Patienten zu Einschränkungen der Hirnleistungen oder sogenannten Durchgangssyndromen nach dem operativen Eingriff führen kann.

Mit der Relaxometrie wird außerdem die Entspannung der Muskulatur erfasst. Vor allem bei Operationen im Bauchbereich lassen sich damit störende reflektorische Kontraktionen verhindern. Des Weiteren wird so gewährleistet, dass sich die Muskelkraft vor dem Aufwachen aus der Narkose vollständig erholt hat.

Manchmal tritt während einer Operation ein erhöhter Blutverlust auf. In diesem Fall können wir über Blutgasanalysen innerhalb weniger Minuten die Konzentration Ihres roten Blutfarbstoffs bestimmen und Ihnen, falls erforderlich, Blut aus unserem Labor übertragen. Auch Sauerstoff, Kohlendioxid, Elektrolyten, Blutzucker und pH-Wert werden dabei gemessen. Um schnellstmöglich und gezielt die richtige Therapie einzuleiten, stehen uns in einer solchen Situation weitere noch differenziertere Methoden zur Verfügung. Etwa die Rotationselastometrie (ROTEM), mit dem sich Gerinnungseigenschaften des Bluts sehr genau untersuchen lassen.
 

Narkoseausleitung

Mit dem Ende des operativen Eingriffs wird die Zufuhr der Narkosemedikamente gestoppt. Sie werden allmählich wacher und fangen selbst wieder an, spontan zu atmen. Der Beatmungsschlauch kann dann entfernt werden.

Nach der Narkose

Was vor der Narkose zu beachten ist

Über eine Schleuse kommen Sie aus dem Operationssaal in den Aufwachraum. Dort sind Sie zunächst noch lückenlos an einen Überwachungsmonitor angeschlossen und werden mit Schmerzmitteln versorgt. Unter Umständen brauchen Sie noch etwas Sauerstoff, da die Atmung durch die Medikamente noch beeinflusst sein kann. Auch eventuell auftretende Übelkeit oder Kältezittern werden behandelt. Sobald sich Ihre Vitalfunktionen stabilisiert haben und Sie schmerzfrei sind, werden Sie nach abschließender Beurteilung durch einen Facharzt für Anästhesiologie wieder auf die Normalstation gebracht.

Manchmal kann es erforderlich sein, Patienten für einen oder mehrere Tage auf unserer Intermediate Care- oder Intensivstation zu überwachen. Beispielsweise nach einem größeren operativen Eingriff oder wenn die Betroffenen an schwerwiegenderen Vorerkrankungen leiden.

Vollnarkose (balancierte Anästhesie, Inhalationsanästhesie, TIVA)

Kontrollierter schlafähnlicher Zustand

Bei einer herkömmlichen Narkose bzw. Vollnarkose (Allgemeinanästhesie) werden Bewusstsein und Schmerzempfinden ausgeschaltet. Der Patient befindet sich in einem tiefschlafähnlichen Zustand. Die Vollnarkose setzt sich im Prinzip aus drei Komponenten zusammen:

  1. der Analgesie oder Schmerzfreiheit
  2. der Narkose oder Ausschaltung des Bewusstseins
  3. der Muskelrelaxation oder dem Ausschalten störender reflektorischer Bewegungen und Hustenreize

In Abhängigkeit des (operativen) Eingriffs, des Gesundheitszustands und des Alters (Erwachsener/Kind) unserer Patienten werden für die Vollnarkose unterschiedliche Narkoseformen eingesetzt.
 

Balancierte Anästhesie

Diese Narkoseform gehört zu den häufigsten Anästhesieverfahren und wird vor allem bei langen und mittellangen Eingriffen am Erwachsenen vorgenommen. Sie stellt eine Kombination aus Inhalationsanästhesie und intravenöser Anästhesie dar. Zunächst wird über eine Maske reiner Sauerstoff eingeatmet, um das Blut damit anzureichern. Über den venösen Zugang werden die Narkosemedikamente gespritzt. Zusammen mit Sauerstoff werden dann bei einer balancierten Anästhesie auch Narkosegase in die Lunge eingebracht. Diese gelangen über das Blut ins Gehirn und schalten so das Bewusstsein weiterhin aus.
 

Inhalationsanästhesie

Bei der (reinen) Inhalationsanästhesie hingegen wird auf das intravenös verabreichte Schmerzmittel verzichtet. Die Narkoseform wird vor allem bei Kindern oder Säuglingen eingesetzt. Hier ist das Legen eines venösen Zugangs oft nicht möglich.
 

Total intravenöse Anästhesie (TIVA)

Im Gegensatz zur balancierten Anästhesie und zur Inhalationsanästhesie wird bei der TIVA auf ein Inhalationsanästhetikum verzichtet. Die Narkose erfolgt ausschließlich über eine kontinuierliche Medikamentenzufuhr in die Vene. Diese Form eignet sich besonders gut für relativ kurze Eingriffe, da die Medikamente rasch wirken. Außerdem ist die Aufwachzeit der Patienten nur kurz. Die TiVA lässt sich somit problemlos bei ambulanten Eingriffen einsetzen.
 

Sicherung der Atemwege

Infolge der Narkose können die Patienten selbst nicht mehr ausreichend atmen. Daher müssen die Atemwege gesichert und unterstützt werden. Folgende Möglichkeiten gibt es: Nach einer kurzen Maskenbeatmung wird entweder eine Larynxmaske in den Rachen vor den Kehlkopf gelegt. Oder der Anästhesist schiebt einen Beatmungsschlauch durch den Kehlkopfeingang in die Luftröhre vor und schließt ihn an das Narkosegerät an. Mit modernen videolaryngokopischen Verfahren lässt sich der Kehlkopfeingang meist problemlos darstellen.

Regionalanästhesie (Spinal-, Peridural-, periphere Leitungsanästhesie)

Gezielt die Schmerzweiterleitung blockieren

Ein Schwerpunkt der Anästhesie am Marienhospital sind ultraschallgestützte Regionalanästhesieverfahren. Durch ein fundiertes Ausbildungskonzept werden die Ärzte der Klinik regelmäßig geschult. Unsere Ultraschallgeräte sind technisch auf dem neuesten Stand. Eine hohe Patientensicherheit steht bei uns im Vordergrund.

Mittels der ultraschallgesteuerten Regionalanästhesie lassen sich Nerven genau darzustellen. Es ist zudem möglich, in Nervennähe durch eine gezielte Injektion von Lokalanästhetika die Schmerzweiterleitung vollständig zu blockieren. Eine Stressreaktion des Körpers infolge einer größeren Operation wird so deutlich abgemildert. In den meisten Fällen können Arm, Bein und sogar Rumpf komplett betäubt und somit eine Vollnarkose vermieden werden. Ist aufgrund der Eingriffsart (z. B. Bauchlage) oder auf Patientenwunsch dennoch eine Vollnarkose nötig, lässt sich trotzdem durch die Anlage einer Regionalanästhesie eine Schmerzerleichterung für mehrere Stunden erreichen. Davon profitieren auch Patienten, die bei uns ambulant operiert werden.

Bei größeren Operationen und längeren Aufenthalten wird ein Schmerzkatheter gelegt. Dieser wird für einige Tage belassen und ermöglicht eine sehr gute Schmerzausschaltung. Viele Nebenwirkungen von Narkose- und Schmerzmitteln wie Übelkeit, Erbrechen und Benommenheit können so vermieden werden.
 

Was erwartet mich als Patient?

Viele Patienten haben Angst vor dem bevorstehenden Eingriff. Sie wollen trotz der Vorteile regionalanästhesiologischer Verfahren nicht viel von den Vorgängen im Operationssaal mitbekommen. Unsere regelmäßigen Patientenbefragungen ergeben jedoch, dass sich viele Ängste im Nachhinein als unbegründet herausgestellt haben. Mehr als 95 Prozent der Befragten würden eine Regionalanästhesie erneut bevorzugen und waren (sehr) zufrieden mit der Betreuung.

Die Anlage der Regionalanästhesie erfolgt immer erst nach Gabe eines beruhigenden Medikaments mit schmerzstillender Wirkung. Die meisten Patienten berichten, die Anlage der Regionalanästhesie sei nicht unangenehmer als eine Blutentnahme. Von der Operation ist nichts zu sehen, da OP-Tücher die Sicht bedecken. Viele unserer Patienten hören Musik über Kopfhörer und nehmen so die Geräusche im OP kaum wahr. Sollte während der Operation der Wunsch bestehen tiefer zu schlafen, ist das auch jederzeit möglich. Ihr Anästhesieteam betreut Sie während der ganzen Operation, und Sie werden nicht allein gelassen.

Im Narkosevorgespräch wird Ihnen der Anästhesist alle für Sie infrage kommenden Verfahren erklären. Bei Unklarheiten zögern Sie nicht zu fragen. Denn unser Ziel ist, das für Sie beste Verfahren auszuwählen.
 

Spinal- oder Periduralanästhesie (PDA)

Die sogenannten rückenmarksnahen Verfahren werden für Operationen an den Beinen, dem Bauchraum, dem Brustkorb oder zur Geburtserleichterung angewandt. Nach großen Operationen im Bauchraum oder der Lunge erleichtert ein Schmerzkatheter die Heilung maßgeblich. Neben einer sehr guten schmerzstillenden Wirkung erholen sich die Funktionen des Darmes oder der Lunge schneller. Auch die Komplikationsrate ist geringer.
 

Periphere Leitungsanästhesie

Mithilfe der peripheren Leitungsanästhesie lassen sich entweder einzelne Nerven (periphere Nervenblockade) oder ganze Nervengeflechte (Plexusanästhesie) betäuben. Eingesetzt wird das Verfahren bei bestimmten operativen Eingriffen.

Obere Plexusanästhesie von Schulter und Arm
Die obere Plexusanästhesie eignet sich für operative Eingriffe an der Schulter und am Arm. Die Anlage wird je nach Art der Operation an der Achselhöhle, in einigen Fällen auch am Schlüsselbein oder am Hals in örtlicher Betäubung vorgenommen. Somit ist fast jede Operation in reiner Regionalanästhesie möglich. Bei größeren Eingriffen wird in Rücksprache mit den Operateuren ein Katheterverfahren angewandt. Es ermöglicht unseren Patienten eine schmerzarme Genesung.

Untere Plexusanästhesie des Beins
Durch eine untere Plexusanästhesie kann fast das ganze Bein betäubt werden. Somit sind viele Operationen in reiner Regionalanästhesie möglich. Die Anlage wird je nach Art der Operation an der Kniekehle, der Leiste oder dem Gesäß in örtlicher Betäubung durchgeführt. Bei größeren Eingriffen, zum Beispiel Knieprothesen, wird in Rücksprache mit den Operateuren ein Katheterverfahren angewandt. Es ermöglicht unseren Patienten eine schmerzarme Genesung.
 

Kontinuierliche Regionalanästhesie

Bei Operationen, die im Nachhinein noch mit starken Schmerzen einhergehen, wird ein Schmerzkatheter angelegt. Dazu gehören beispielsweise eine Knieprothesen-OP, Schulteroperationen oder Amputationen. Der Katheter ist ein dünner Plastikschlauch. Mit seiner Hilfe ist es möglich, kontinuierlich ein Lokalanästhetikum über eine Infusionsleitung zu verabreichen. Die Schmerzbehandlung erfolgt solange, bis die Heilung fortgeschritten ist und die Schmerzen nachlassen. In dieser Zeit werden die Patienten von unserem Akutschmerzdienst betreut. Er setzt sich aus mehreren Ärzten und speziell geschultem Pflegepersonal zusammen. Darüber hinaus findet für unsere Patienten mehrmals täglich eine Visite statt. So ist eine optimale Betreuung rund um die Uhr gewährleistet.

Dämmerschlaf

Dämmerschlaf bei kleineren Eingriffen

Bei manchen kleineren Eingriffen muss der Patient nicht immer eine Vollnarkose erhalten. So können zum Beispiel Operationen an den Augenlidern häufig im sogenannten Dämmerschlaf (Analgosedierung) durchgeführt werden. Dabei verabreicht der Anästhesist eine geringe Dosis eines Schlafmittels und dazu ein starkes Schmerzmedikament. Danach kann der Operateur ein örtliches Betäubungsmittel in die betroffenen Körperpartien einspritzen.

Der Patient bleibt trotz des Dämmerzustands bei Bewusstsein und ist in der Lage, Aufforderungen des Operateurs nachzukommen. Etwa die Augen zu öffnen oder zu schließen bei Eingriffen an den Augenlidern. Trotz der im Vergleich zur Allgemeinanästhesie wesentlich geringeren Narkotikadosen werden unsere Patienten exakt so überwacht wie bei einer Vollnarkose.