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Aktuelles

Seit einem Jahr als Klinikseelsorger im Amt

Pfarrer Thomas Krieg und Pastoralreferentin Ursula Kaiser sind die Dienstjüngsten im fünfköpfigen Seelsorgeteam des Marienhospitals.

Die Krankenhausseelsorger Ursula Kaiser und Thomas Krieg

In der Krankenhauskapelle: Ursula Kaiser und Thomas Krieg

Die beiden Klinikseelsorger sind inzwischen ein Jahr im Amt. Im Oktober 2019 begannen sie ihre Tätigkeit im Marienhospital. Im Interview mit der Patientenzeitschrift „marien“ berichten sie, wie sie ihr erstes Jahr erlebt haben.

Das Marienhospital hat rund 800 Betten. Die drei katholischen und zwei evangelischen Klinikseelsorgerinnen und -seelsorger können somit nicht jeden Patienten besuchen. Wie suchen Sie aus, zu wem Sie gehen?

Ursula Kaiser: Oft rufen uns Patienten oder Angehörige an und bitten um ein Gespräch. Meist teilen die Pflegenden oder Ärztinnen und Ärzte uns mit, dass ein Patient oder eine Patientin Kontakt mit uns wünscht. Oder dass es aus Sicht der Stationsmitarbeiter gut wäre, wenn jemand von uns ihn besucht. Das sind oft Patienten, die eine schwere Diagnose zu verarbeiten haben oder auch Menschen, die sehr lange im Krankenhaus bleiben müssen und womöglich keinen oder kaum Besuch bekommen. Auch zu Sterbenden werden wir gerufen. Das Stationsteam gibt den Besuchswunsch als Konsiliaranforderung in den PC ein, und wir schauen täglich, welcher Patient uns braucht.
 



Wie lange sind Sie denn normalerweise bei einem Patienten?

Thomas Krieg: Man muss erspüren, was der Patient möchte und wie viel Zeit er braucht. Wir bringen immer die nötige Zeit mit. Erfahrungsgemäß sollten die Gespräche aber nicht länger als etwa 45 Minuten gehen. Sonst wiederholt man sich, und es wird für den Patient oft auch zu anstrengend.

Ursula Kaiser: Man muss auch nicht immer die ganze Zeit miteinander reden. Manche Kranke haben Probleme mit dem Sprechen, sind aber froh, dass sie die Nähe einer Person spüren.
 



Besuchen die katholischen Klinikseelsorgerinnen und -seelsorger nur katholische Kranke und die evangelischen nur evangelische?

Thomas Krieg: Früher war das tatsächlich so. Inzwischen haben wir uns nicht mehr nach Konfessionen, sondern nach Stationen aufgeteilt. Jeder von uns besucht also bestimmte Stationen. Heute machen wir die Erfahrung, dass wir auch von den Menschen der jeweils anderen Konfession akzeptiert werden. Wenn jemand dezidiert einen Seelsorger oder eine Seelsorgerin der eigenen Konfession wünscht, machen wir das aber natürlich möglich. Außerdem haben wir ja auch viele Patienten, die anderen Religionen angehören. Im Marienhospital liegen zahlreiche Menschen muslimischen Glaubens und zudem auch Patienten, die gar nicht religiös sind. Wenn sie es wünschen, besuchen wir all diese Patienten natürlich ebenfalls.

Ursula Kaiser: Ich habe einmal eine muslimische werdende Mutter besucht, deren ungeborenes Baby gesundheitliche Probleme hatte. Die Frau sagte: Bitte beten Sie mit mir für mein Kind.
 



Besuchen die katholischen Klinikseelsorgerinnen und -seelsorger nur katholische Kranke und die evangelischen nur evangelische?

Thomas Krieg: Das kommt vor, aber manchmal geschieht auch das Gegenteil. Patienten, die uns erzählen, dass sie früher gläubig waren, sagen, es könne keinen Gott geben, der Menschen solch schwere Krankheiten zumutet.
 



Besuchen Sie Patienten auch mehrmals?

Ursula Kaiser: Wenn ich das Gefühl habe, dass es dem Patienten guttäte, wenn ich nochmals bei ihm vorbeischaue, frage ich: Darf ich wiederkommen? Wichtig ist, dass man als Klinikseelsorger verlässlich ist. Wenn man dem Patienten verspricht, ihn nochmals zu besuchen, muss man das auch wirklich tun.
 



Es geht in Ihren Gesprächen ja sicher oft um ernste und traurige Dinge. Wird dennoch auch manchmal gelacht?

Ursula Kaiser: Humor ist in der Seelsorge sehr wichtig. Er verbindet die Menschen, die gemeinsam lachen und schafft Abstand zu den schwierigen Lebensumständen, in denen man in einer Krankheit steckt.
 



Wie können Sie jemandem Trost schenken, dem es schlecht geht, der weiß, dass er dauerhaft behindert sein oder gar bald sterben wird. Insbesondere, wenn jemand nicht an Gott und ein Leben nach dem Tod glaubt, ist es doch schwierig, ihm etwas Tröstliches zu sagen.

Thomas Krieg: Egal, ob jemand gläubig ist oder nicht; jeder von uns hat schon erlebt, dass es in schwierigen Situationen oft  guttut und hilft,  wenn jemand da ist. Egal ob die Situation änderbar ist oder unabwendbar.
 



Erhalten Sie eigentlich bei Ihrer Arbeit von den Patienten auch etwas zurück?

Thomas Krieg: Ich bin ja als Krankenhausseelsorger nicht dafür da, etwas zu bekommen. Meine Aufgabe ist es zunächst, etwas von mir zu geben; etwa Menschen meine Zeit zu schenken. Viele Patienten bedanken sich dafür, was mich natürlich freut. Aber ich kann genauso damit leben, wenn jemand sagt: Ich will kein Gespräch mit Ihnen. Auch so etwas kommt vor. Zu unserem Alltag gehört auch der regelmäßige Kontakt zu den Stationsteams, die uns sehr aufgeschlossen gegenüberstehen und das Feiern von Gottesdiensten in der Krankenhauskapelle. All das sind ebenfalls Dinge, die ich gern tue.

Ursula Kaiser: Mir geht es ähnlich. Wir Seelsorger stellen kein konkretes Produkt her, welches am Ende sichtbar ist und über das man sich freuen kann. Es erfüllt mich aber, wenn ich spüre, dass ich bei meiner Arbeit im richtigen Moment am richtigen Ort bin und jemandem hilfreich zur Seite stehen kann.
 

Der Lebenslauf von Ursula Kaiser in Kürze

  • 1966–1986: geboren in Tübingen, aufgewachsen in Rottenburg am Neckar, dort Abitur am Eugen-Bolz-Gymnasium
  • 1986–1993: zunächst zwei Semester Studium in Ludwigsburg (Deutsch, Biologie, Theologie), dann Theologisches Vorseminar (alte Sprachen) in Ehingen/Donau, schließlich Studium der katholischen Theologie in Tübingen, inklusive Auslandssemester in Innsbruck; 1993 Abschluss als Diplomtheologin
  • 1988–1993: studienbegleitend Tätigkeit als Pflegekraft in der Winghoferklinik Rottenburg
  • 1991–1993: Wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl für Religionspädagogik in Tübingen
  • 1993–1994: Praktikum in der Klinikseelsorge in Tübingen
  • 1994–1997: Pastoralassistentin in der Gemeinde „St. Josef und St. Martin“, Herrenberg
  • 1997–2019: Pastoralreferentin in der Gemeinde Heilig Geist, Markgröningen
  • seit 10/2019: Pastoralreferentin in der Seelsorge des Marienhospitals

Ursula Kaiser ist Besitzerin eines Border Collies und engagiert sich in ihrer Freizeit als Hundetrainerin in einem Verein.


Der Lebenslauf von Thomas Krieg in Kürze

  • 1962–1981: geboren in Ehingen/Donau. Bis 1979 Schulzeit in Ehingen, danach Fachgymnasium und Fachabitur in Neu-Ulm
  • 1981–1983: Zivildienst beim BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend) des Dekanats Ehingen
  • 1983–1989: zunächst bis zum Vordiplom Studium der Religionspädagogik an der Fachhochschule Eichstätt, dann Theologiestudium in Eichstätt
  • 1990–1991: Diakon in den Gemeinden Liebfrauen und St. Christina, Ravensburg; 1991 Priesterweihe in Ulm-Wiblingen
  • 1991–1993: Vikar in der Gemeinde „St. Josef und St. Martin“, Herrenberg
  • 1993–1995: Vikar in der Gemeinde Liebfrauen, Bad Cannstatt
  • 1995–2000: Pfarrer in Trossingen, Gunningen und Duchhausen 
  • 1997–2000: Dekan des Dekanats Tuttlingen
  • 1999–2007: Internatsleiter des Konvikts Rottweil, Direktor und Lehrer am Albertus-Magnus-Gymnasium Rottweil und Lehrerseelsorger 2007–2019: Leiter von Ruf und Rat, Stuttgart; Ehe-, Familien- und Lebensberatung und Telefonseelsorge
  • seit 10/2019: Krankenhausseelsorger im Marienhospital und Verantwortlicher für die katholische Krankenhauspastoral im Dekanat Stuttgart

In seiner Freizeit und im Urlaub liebt Thomas Krieg es zu joggen, zu wandern und zu reisen.