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Aktuelles

Im Zeichen des Regenbogens

Pfarrer Burkhard Rink ist evangelischer Krankenhausseelsorger im Marienhospital Stuttgart. Gemeinsam mit vier Kolleginnen und Kollegen kümmerte er sich um Kranke, deren Angehörige und um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das Seelsorgeteam bietet Beistand und Hilfe in oftmals schwierigen Situationen an. In der Reihe „Auf ein Wort“ wendet sich jeweils ein Mitglied des Seelsorgeteams an Patienten und Mitarbeiter.

Im Zeichen des Regenbogens (Bild: shutterstock.com/Irina Wilhauk)

Der Regenbogen als Symbol für die Buntheit des Lebens

Pfarrer Bernhard Rink, Seelsorger im Marienhospital Stuttgart

Pfarrer Bernhard Rink, Seelsorger im Marienhospital Stuttgart

Neben seiner Tätigkeit im Seelsorgeteam des Marienhospitals ist Burkhard Rink auch als Aids-Seelsorger in Stuttgart im Einsatz. Er tritt für die Vielfalt der Schöpfung ein.


Über allem steht das Symbol des Regenbogens 

„Hey Papa, sind das nicht deine Schwestern? Du bist doch im Marienhospital? Die sind ja echt cool!“ Diese Nachricht meiner Tochter per WhatsApp aus Berlin erreichte mich Anfang vergangenen Jahres. Zu sehen war das Bild der Schwestern, das in den sozialen Medien für Aufmerksamkeit sorgte. Ein Statement und Bekenntnis mit Regenbogenfahne, das auch mich als Neuling im Marienhospital überrascht, aber mir auch gefallen hat.

Das Symbol des Regenbogens hat mich insbesondere in der Corona-Zeit immer wieder begleitet in ganz unterschiedlichen Zusammenhängen. Zuletzt beim CSD (Christopher Street Day) in Stuttgart. Ich war hier zum ersten Mal dabei und hatte nicht mit so vielen Menschen gerechnet. Ein großes buntes Spektakel, das nicht nur Spaß macht, sondern auch ein wichtiges ­Zeichen setzt, indem es eintritt für Anerkennung und Gleichberechtigung aller queeren Gruppierungen. Und über allem steht das Symbol des Regenbogens.


Ein Bekenntnis zur Vielfalt des Lebens

Neben der Seelsorge im Marienhospital bin ich auch als Aids-Seelsorger der evangelischen Kirche tätig. Deshalb habe ich auch gern mitgemacht beim Gottesdienst zum CSD in der Leonhardskirche. Mit HIV kann man in einem Land wie Deutschland mittlerweile recht gut leben und auch alt werden. Dennoch leiden viele Menschen mit diesem Virus immer noch daran, dass sie sozial ausgegrenzt, diskriminiert und abgewertet ­werden. Insofern sehe ich auch meine seelsorgerliche Aufgabe hier als eine Tätigkeit unter diesem Regenbogen, weil es ein Bekenntnis zur Vielfalt der Schöpfung ist. Sie ist mir auch deshalb wichtig, weil die Kirche in der Akzeptanz dieser Vielfalt sicherlich keine rühmliche Rolle gespielt hat, zum Teil leider bis heute.

Seit gut 40 Jahren ist der Regenbogen Symbol der LSBTIQ-Gruppen weltweit und will die Buntheit des Lebens widerspiegeln. Ein Gedanke, dem ich viel abgewinnen kann. Auch, dass die Bewegungen mit Stolz zu ihrem Anderssein stehen wollen und dürfen. Wir alle sind schließlich Teil der gottgewollten Schöpfung. Deshalb kann ich auch mit diesen säkularen Deutungen des Regenbogens gut leben. Und insbesondere seit 2001 wird die Regenbogenfahne auch von der internationalen Friedensbewegung als Protest gegen den Krieg eingesetzt mit den Schlagworten PACE – Frieden. Auch dies entspricht für mich in seiner Intention dem biblischen Sinn.


Ein Zeichen der Versöhnung und des Friedens

In der biblischen Sintflut-Geschichte hat Gott dem Noah am Ende den Regenbogen als Zeichen und Versprechen gegeben, dass nie wieder so etwas passieren soll. Ein großes Versprechen, woran zu glauben mir angesichts des aktuellen Zustands unseres Globus sehr oft Zweifel kommen und ich mich frage, ob wir nicht doch schon längst am Ende des Regenbogens angekommen sind.

Wenn ich dann aber einmal wieder nachlese im 1. Buch Mose, was Gott so alles zu Noah unter dem Regenbogen gesagt hat, dann bleibt mir ein Satz ganz besonders hängen: „Und darum soll mein Bogen in den Wolken sein, dass ich ihn ansehe und gedenke an den ewigen Bund …“ Und genau diese Aussage gibt mir wieder etwas Trost und Mut, nämlich: Gott selbst sieht hin! Er weiß, wie wir Menschen handeln, wie wir Kriege führen und die Erde ausbeuten, wie wir uns abgrenzen und diskriminieren – und er sieht dennoch hin! Er möchte sich selbst mit dem Symbol des Regenbogens an sein Versprechen erinnern, um eine nächste Sintflut zu verhindern. Er ist also ein Zeichen der Versöhnung und des Friedens. Er sieht hin, auch wenn wir es nicht mehr ­können und wegschauen.

Mich tröstet das, auch für die Arbeit im Krankenhaus, auch wenn wir das Leiden in dieser Welt nicht in den Griff bekommen. Aber es gibt mir Mut, auch weiterhin hoffnungsvoll nach vorn zu schauen, um an meinem Platz und in meinen Aufgaben daran mitzuwirken und getrost weiterzumachen.

Ihr Pfarrer Burkhard Rink 
(evangelischer Klinikseelsorger)