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Klinik für Notfallmedizin

Hier erhalten eingelieferte Schwerverletzte und akut Erkrankte eine Erstdiagnose, damit die Behandlung schnellstmöglich eingeleitet werden kann. Für die Erstdiagnose steht u.a. ein Schockraum zur Verfügung sowie eine „Chest Pain Unit“ zur Überwachung von Patienten mit unklaren Brustschmerzen. 

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Allgemein/Innere und Chirurgie/Orthopädie
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Adresse

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Böheimstraße 37
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Aktuelles

Chefarzt Doktor Schoeller gab Auskunft

Universitätsdozent Dr. Thomas Schoeller ist Ärztlicher Direktor der Klinik für Hand-, Mikro- und rekonstruktive Brustchirurgie am Marienhospital Stuttgart. Diese ist eine der größten und renommiertesten Kliniken ihrer Art in Europa.

Universitätsdozent Dr. Schoeller bei der Telefonaktion

Dr. Schoeller bei der Telefonaktion

Im Rahmen einer Telefonaktion beantwortete er Anruferfragen von „Wie behandelt man einen Schnappfinger?“ bis zu „Was hilft gegen ein Lymphödem nach einer Brust-OP?“

Am Mittelfinger der linken Hand habe ich seit Jahrzehnten eine Blase unterhalb des Fingernagels. Diese füllt sich immer wieder mit Flüssigkeit und ist sehr schmerzhaft. Ich steche sie dann auf, wodurch Flüssigkeit ausläuft und die Schmerzen sofort verschwinden. Aber das Problem tritt immer wieder auf, und der Nagel ist schon sehr verformt.

Dr. Schoeller: Es handelt sich um eine Mukoidzyste. Ursache ist meist ein kleiner knöcherner Zacken, der das Gelenk reizt. Dies führt zu einer Entzündung und dem Austritt von Flüssigkeit. Ursache für den Zacken ist oft eine Arthrose, also Gelenkverschleiß. Das Problem ist mit einem kurzen ambulanten Eingriff zu beheben, bei dem der Zacken abgetragen und entzündetes Gewebe entfernt wird. Die Störung des Nagelwachstums normalisiert sich dann auch meist wieder. Falls eine Arthrose die Ursache ist, sollte man diese auch behandeln, damit es zu keiner neuen Zyste kommt.
 



Ich habe mir das Handgelenk gebrochen. Die erste Operation, bei der auch eine Metallplatte eingesetzt wurde, ging schief; das Gelenk hatte danach eine Schrägstellung. Ich wurde nochmals operiert. Aber in der Folge entstand ein CRPS-Syndrom mit Schmerzen, Entzündung und Bewegungseinschränkungen. Ich erhalte medikamentöse Schmerztherapie. Anfangs wurde das Gelenk ruhiggestellt. Seit die Entzündung weg und das CRPS wohl unter Kontrolle ist, bekomme ich Physiotherapie, damit das Gelenk wieder beweglich wird. Bislang schlägt die Physio aber nicht an. Und die Schrägstellung ist auch noch da. Ich habe aber Angst, dass bei einer weiteren OP das CRPS wieder auftritt.

Dr. Schoeller: Nach Knochenbrüchen kann es manchmal zum CRPS-Syndrom kommen, wobei die Ursache noch nicht endgültig geklärt ist. CRPS ist die Abkürzung für „Complex regional pain syndrome“, also „Komplexes regionales Schmerzsyndrom“. Bei ihm treten Schwellungen, Schmerzen, Durchblutungsstörungen, Überempfindlichkeit gegen Berührungen oder sogar verstärktes Haarwachstum an den betroffenen Körperregionen auf. Die Behandlung ist oft langwierig. Falls Physiotherapie das Gelenk nicht wieder beweglich macht, kann man beim Entfernen der Metallplatte die Gelenkkapsel einkerben. Das Gelenk ist dann wieder mobil. Dies oder auch eine weitere OP zur Behebung der Schrägstellung sollte aber erst erfolgen, wenn alle CRPS-Symptome verschwunden sind. Sonst könnte die Erkrankung wieder aufflammen.
 



Vor fünf Jahren bin ich erfolgreich wegen Brustkrebs operiert worden. Es wurden Lymphknoten entfernt. Seither leide ich sehr unter einem geschwollenen, schmerzenden Arm wegen eines Lymphödems. Trotz zweimal wöchentlicher Physiotherapie wird das nicht besser.

Dr. Schoeller: Nach einer Entfernung oder Bestrahlung von Lymphknoten bei einer Brustkrebstherapie leiden viele Frauen an einem Lymphödem. Grund ist, dass die Lymphe nicht mehr abfließen kann, was einen schmerzhaft geschwollenen Arm zur Folge hat. Das Ödem bildet sich oft von selbst wieder zurück, oder man bekommt es mit Physiotherapie in den Griff. Manchmal ist das aber auch nicht der Fall. Wir bieten seit 2019 als erste Klinik in Deutschland ein sehr schonendes Verfahren an, mit der man das Lymphödem operativ behandeln kann. Frühere OP-Methoden waren aufwendig und auch nicht immer erfolgreich. Bei dem neuen Verfahren entnehmen wir Gewebe aus dem sogenannten „großen Netz“, das wie eine Schürze um die Eingeweide im Bauchraum liegt. Es enthält viele Lymphgefäße. Das Gewebe wird in die Achselhöhle der Patientin verpflanzt, dorthin, wo bei der Krebs-OP die Lymphknoten entfernt worden waren. Das übertragene lymphgefäßreiche Gewebe sorgt dafür, dass die Lymphe wieder abfließen kann. Das Ödem verschwindet so oder wird zumindest deutlich kleiner. Die OP-Methode ist minimalinvasiv, also sehr schonend. Die Patientin ist danach etwa eine Woche im Krankenhaus. Wir haben das Verfahren inzwischen mehrmals mit gutem Erfolg eingesetzt.
 



Kann man einen Schnappfinger operieren? Wie aufwendig ist das?

Dr. Schoeller: Schnappfinger entstehen aufgrund von kleinen Knötchen an der Sehne. Da die Knötchen die Bewegung der Sehne behindern, kann man einen nach innen zur Hand gebeugten Finger nicht mehr normal zurückbewegen, sondern er schnellt mit einem Ruck zurück. Im Marienhospital operieren wir den Schnappfinger ambulant und in örtlicher Betäubung. Dafür ist nur ein einziger kleiner Stich ins sogenannte Ringband erforderlich. Durch die Spaltung des Ringbands kann sich die Sehne wieder normal bewegen. Der Patient ist direkt nach dem Eingriff beschwerdefrei.
 



Ich habe ein Lipödem. Kürzlich kam in der Zeitung, dass die Krankenkassen jetzt die Kosten der Behandlung übernehmen. Meine Kasse weigert sich aber.

Dr. Schoeller: Der Begriff Lipödem leitet sich vom griechischen „Lipos“, also Fett und „Ödem“ ab. Ödeme sind Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe. Ein Lipödem entsteht, wenn Lymphe sich in den Beinen staut, weil sie aufgrund einer körperlichen Veranlagung nur schlecht weitertransportiert wird. Die Beine schwellen dann teilweise enorm an. Das in den Beinen stehende Gewebewasser wandelt sich in Fettzellen um, was nicht nur optisch unschön, sondern auch schmerzhaft ist. Wenn Maßnahmen wie Kompressionsstrümpfe und ähnliches nicht helfen, kann man das Fett operativ absaugen. Der Gesetzgeber hat die Krankenkassen im Jahr 2020 verpflichtet, die Kosten zu tragen. Es gibt Kassen, welche die Kosten auch ohne vorherigen Antrag anstandslos übernehmen. Andere machen da momentan noch Probleme.