Notfallnummern

Telefonzentrale

0711 6489-0

Marienhospital Stuttgart
Böheimstraße 37, 70199 Stuttgart

Notfalleinweisung

0711 6489-4444

Zentrale Notfallnummer für Haus-
ärzte, Fachärzte, Rettungsdienste

Notrufnummer Shuntzentrum

0711 6489-7777

Bei akuten Notfällen erreichen Sie das Shuntteam rund um die Uhr (24 Stunden).

Notrufnummer Rettungsdienst

112

Bitte rufen Sie in einer Notfallsituation diese Nummer an. Der Anruf ist von jedem Telefon aus kostenlos.

Klinik für Notfallmedizin

Hier erhalten eingelieferte Schwerverletzte und akut Erkrankte eine Erstdiagnose, damit die Behandlung schnellstmöglich eingeleitet werden kann. Für die Erstdiagnose steht u.a. ein Schockraum zur Verfügung sowie eine „Chest Pain Unit“ zur Überwachung von Patienten mit unklaren Brustschmerzen. 

Zur Klinik

  • Leitungsteam:

Zentrale Anlaufstelle, wenn Arztpraxen geschlossen haben. Bitte kommen Sie ohne telefonische Anmeldung!

Allgemein/Innere und Chirurgie/Orthopädie
Montag bis Freitag 19.00–24.00 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertag 7.00–24.00 Uhr

Website Notfallpraxis

Adresse

Marienhospital Stuttgart
Böheimstraße 37
70199 Stuttgart

Parken am Marienhospital

Gebührenpflichtig

Kostenlos

Zentrum für
Schwerbrandverletzte

Chirurgische Behandlung

Als Patient mit einer schweren Verbrennung, Verbrühung oder Verätzung werden Sie im Marienhospital kompetent erstversorgt. Im ersten Schritt diagnostiziert unser Expertenteam das Ausmaß und die Tiefe der Verletzungen. Danach werden die Wunden gesäubert und Zugänge für Narkosen und Infusionen gelegt. Anschließend findet in einem unserer Spezialräume die notwendige intensivmedizinische Versorgung statt.

Wie lang Sie im Krankenhaus verbleiben müssen, richtet sich nach dem Schweregrad Ihrer Brandwunden. Unter idealen Bedingungen kann sich bei kleineren Verbrennungen nach einer Hauttransplantation die Wunde innerhalb weniger Tage schließen. Sind die Wunden hingegen großflächiger und tiefer, dauert die Behandlung unter Umständen Wochen bis Monate. Entscheidend für den Heilungsprozess ist die Wiederherstellung der Haut und Funktion der betroffenen Körperoberfläche.

An die Akutbehandlung schließt sich eine frühzeitig beginnende Nachbehandlung und Rehabilitation an.  

Zentrum für Schwerbrandverletzte

Interdisziplinäres Zentrum
Marienhospital Stuttgart
Böheimstraße 37
70199 Stuttgart
Sekretariat

Telefon: 0711 6489-2203

Telefax: 0711 6489-2227

unfallchirurgie@vinzenz.de

Sprechstunden und Ambulanz

Leistungsspektrum

Interdisziplinäre Zusammenarbeit

Downloads & Infomaterial

Unsere Leistungen im Detail

Spezialverbrennungseinheit

Spezielle Behandlungsräume für brandverletzte Patienten

Als schwerbrandverletzter Patient werden Sie in einer unserer drei klimatisierten Spezialeinheiten behandelt. Jeder der drei Räume ist mit einem sterilen Spezialbett ausgestattet. Die Einheiten können entsprechend Ihren individuellen Bedürfnissen bis maximal 40 Grad Celsius Raumtemperatur beheizt werden. Auch die Luftfeuchtigkeit im Raum lässt sich individuell einstellen.

Für Ihre Betreuung ist eine Pflegefachkraft zuständig. Um die Gefahr von Wundinfektionen zu vermeiden, finden alle Handgriffe und Verbandswechsel unter sterilen Bedingungen statt. Mundschutz, Haube, sterile Kittel und sterile Handschuhe sind Pflicht. Neben der intensivmedizinischen Überwachung aller Vitalfunktionen wird auch Ihrer psychischen Situation sowie Mobilisation große Aufmerksamkeit gewidmet.


Weitere Spezialausstattung

Für die Aufnahme akut Brandverletzter steht ein sogenanntes Verbrennungsbad zur Verfügung. Außerdem ist ein Verbrennungs-Operationssaal vorhanden. Dieser ist wie die Spezialeinheiten klimatisiert. Es herrscht eine hohe Luftfeuchtigkeit, und die Raumtemperatur kann je nach Bedarf auf bis zu 35 Grad Celsius erhöht werden. Die Arbeit unter den fast tropischen Bedingungen stellt für das Operationsteam eine große Belastung dar. Um beispielsweise großflächige Verbrennungen zu versorgen, wird zwischen vier und sechs Stunden lang operiert.

Chirurgische Erstversorgung

Das Ausmaß der Schädigung feststellen

Werden Sie durch die Rettungsleitstelle als Brandverletzter für unsere Spezialeinrichtung angemeldet, bereiten wir auf der Intensivstation alles für eine Erstversorgung im Verbrennungsbad vor. Dazu gehören:

  • eine Ganzkörperwaschung mit einer desinfizierenden Seifenlösung
  • eine Ganzkörperrasur
  • das Entfernen verbrannter Haut (Brandblasen)
  • das Anlegen eines ersten Verbands

Ziel ist, das Ausmaß und die Tiefe Ihrer Verletzungen festzustellen. Ab einem Verlust von 10 bis 15 Prozent der Körperoberfläche kommen Sie in eines der sterilen Spezialbetten.

Sofort-/Frühnekrektomie

Einer weiteren Gewebeschädigung vorbeugen

Grundsätzlich gilt: Sind mehr als 20 Prozent der Körperoberfläche von tiefen Verbrennungen betroffen, werden alle Schwerbrandverletzten unter Narkose innerhalb von 24 bis 48 Stunden einer so genannten Sofort- oder Frühnekrektomie unterzogen. Bei dieser Prozedur tragen wir geschädigtes und totes Gewebe ab. Je nach Bedarf und Möglichkeit nehmen wir eine Hauttransplantation mit Eigenhaut (Spalthaut) vor. Gegebenenfalls werden die Verbrennungswunden mit einem Oberflächenersatzmaterial (z. B. Suprathel®) abgedeckt.


Was wird mit einer Sofort- oder Frühnekrektomie erreicht?

Infolge der Verbrennung können giftige Nitroseverbindungen entstehen. Die rasche chirurgische Vorgehensweise verhindert, dass die Giftstoffe weitere Schäden am Gewebe, an Gefäßen und anderen Körperorganen (Herz-Kreislauf-System, Nieren, Leber, Immunsystem) anrichten.

Verfahren der Hauttransplantation

Den oft schmerzhaften Verbandswechsel umgehen 

Zum Abdecken von Brandwunden stehen im Marienhospital alle modernen Hauttransplantationsverfahren zur Verfügung. Ebenso setzen wir erprobte Hautersatzmaterialien ein, allen voran den synthetischen Hautersatz Suprathel®. Zudem ist es möglich, in speziellen Fällen im Labor gezüchtete Oberhaut zu verwenden.


Der Hautersatz Suprathel®

Gemeinsam mit dem „Deutschen Zentrum für Biomaterialien und Organersatz (BMOZ)“ hat das Marienhospital schon 1999 eine Hautersatzmembran für zweitgradige Verbrennungen namens Suprathel® entwickelt. Das Material besteht im Wesentlichen aus Polymilchsäure (Polylactid, PLA), ist atmungsaktiv und wasserdampfdurchlässig. Sein Einsatz bewirkt, dass an Verbrennungswunden und an Hautentnahmestellen weitgehende Schmerzfreiheit erzielt wird. 

Suprathel fungiert als „permanenter Wundverband“. Sprich, die Wundheilung kann dadurch ungestört und infektfrei ablaufen. Außerdem bilden sich keine oder nur wenig entstellende Narben. Als besonders vorteilhaft erweist sich die Eigenschaft, dass die Membran mit der Zeit vom Körper vollständig aufgenommen wird (Resorption). Als Brandverletzter bleibt Ihnen somit der ansonsten notwendige, oft sehr schmerzhafte Verbandswechsel erspart. Bereits seit 2004 ist Suprathel® bei Brandverletzungen zugelassen.

Infektionsvorbeugung

Entzündungsprozessen frühzeitig entgegenwirken 

Verbrannte Haut setzt kontinuierlich Stoffe frei, die eine allgemeine Entzündungsreaktion im Körper hervorrufen. Sowohl die Infektabwehr als auch das Immunsystem werden dadurch negativ beeinflusst. Daher ist es unerlässlich, diese zerstörten Hautbereiche (Nekrosen) so früh wie möglich abzutragen. Im Marienhospital nehmen wir daher eine „Sofort-/Frühnekrektomie“ innerhalb der ersten 24 bis 48 Stunden vor.


Wundkeime effektiv bekämpfen

Dennoch sind häufig nach sieben bis zehn Tagen die verbrannten Hautareale und die Wundflächen mit Keimen besiedelt. Hervorgerufen wird die Wundbesiedlung durch:

  1. Erreger der körpereigenen Hautflora. Denn die Haut fungiert als natürliches Schutzschild. Ist dieses nicht mehr vorhanden, kann der Organismus die eigenen, sonst völlig harmlosen Keime nicht mehr unter Kontrolle halten. Außerdem tragen Erreger des eigenen Verdauungstrakts zur Besiedlung bei (endogene Wundbesiedlung).
  2. Übertragung von Keimen aus der Umgebung (exogene Wundbesiedlung). Um den infektionsauslösenden Keim rechtzeitig zu erfassen, werden Sie daher zweimal pro Woche einem mikrobiologischen Screening unterzogen.


Sterile Bedingungen sind unumgänglich

Leider gelingt es trotz maximaler Therapie und Vorsichtsmaßnahmen nicht immer, das Fortschreiten einer Infektion zu verhindern. In der Folge kann es zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung (Sepsis) kommen, in deren Verlauf lebenswichtige Organe angegriffen werden. 

Aufgrund dieser besonderen Gefährdungslage erfolgen alle ärztlichen und pflegerischen Maßnahmen in unserer Spezialeinheit unter sterilen Bedingungen. Darüber hinaus ist es notwendig, die Besucherzahl auf maximal zwei Bezugspersonen zu begrenzen.