Therapeutische Verfahren
Mit einer Atemwegs- oder Lungenerkrankung sind Sie auf eine differenzierte und individuell ausgerichtete Therapie angewiesen. In unserem Schwerpunkt bieten wir verschiedene therapeutische Verfahren an. Asthma beispielsweise lässt sich gut mit Medikamenten behandeln. Hier müssen Sie lernen, die Arzneien zuverlässig und richtig anzuwenden. Denn nur so entfalten sie ihre volle Wirkung. Oder Sie sind COPD-Patient und leiden zunehmend unter Atemnot? In diesem Fall leiten wir unter anderem eine Heimbeatmung ein und nehmen auch die regelmäßigen Kontolluntersuchungen vor.
Neben solch konservativer Maßnahmen sind wir auch auf interventionelle Eingriffe spezialisiert. So tragen wir zum Beispiel endoskopisch Tumoren ab oder setzen bei Bedarf Stents ein. Bei Flüssigkeitsansammlungen im Brustbereich können wir durch Drainagen helfen. Und sollten Sie als starker Raucher unter einer überblähten Lunge leiden (Lungenemphysem): Auch in diesem Fall können wir Ihnen Erleichterung verschaffen. Etwa indem erkrankte und funktionslose Lungenareale mithilfe von Spezialventilen von der Luftversorgung quasi abgekoppelt werden.
Unsere Leistungen im Detail
Medikation dem Krankheitsbild anpassen
- Inhalation von Medikamenten direkt in die Atemwege (wichtig bei Erkrankungen wie Asthma bronchiale oder chronisch-obstruktiver Bronchitis)
- medikamentöse Behandlung bei Lungenerkrankungen
Atemwegs- und Lungenerkrankungen spezialisiert behandeln
Als Patient mit einer Atemwegs- und Lungenerkrankung werden Sie bei uns professionell von einem speziell ausgebildeten Atmungstherapeuten (AT) betreut. Das Berufsbild ist ein eigenständiger Bereich. Im Vordergrund steht die interprofessionelle Zusammenarbeit mit Ärzten, Pflegenden und anderen Therapeuten.
Im gesamten Fachgebiet der Pneumologie tätig
Der Tätigkeitsbereich eines Atmungstherapeuten umfasst die Physiologie und Pathophysiologie des respiratorischen Systems, Aspekte der klinischen Pneumologie, Schlafmedizin, Intensivmedizin, Anästhesiologie, Pflege und physikalischen Therapie.
Die praktischen Komponenten beinhalten unter anderem:
- Lungenfunktion und Blutgasanalyse
- alle Aspekte des Atemwegs- und Sekretmanagements
- Aerosolanwendungen
- Sauerstofftherapie
- invasive und nicht-invasive Beatmung
- Beatmungsentwöhnung
- pneumologische Rehabilitation
- Patientenschulung
Von Physiotherapie bis Heimbeatmung
- Atem- und Krankengymnastik zur Mobilisation von Atemreserven (durchgeführt von unserem Physiotherapieteam)
- Einleitung einer Langzeitsauerstofftherapie bei chronischen Erkrankungen
- Einleitung einer Heimbeatmung bei Versagen der Atempumpe sowie weitere Kontrolluntersuchungen
Hinweis: Da Sie eine Heimbeatmung manchmal über viele Jahre durchführen müssen, nehmen wir auch die notwendigen regelmäßigen Kontrolluntersuchungen vor. Und zwar ambulant sowie stationär.


In der Krebstherapie ist interdisziplinäre Zusammenarbeit unverzichtbar
- Chemotherapeutische Behandlung von Lungentumoren
in Zusammenarbeit mit der Klinik für Innere Medizin 3 (Onkologie, Hämatologie und Palliativmedizin) - Bestrahlung der Atemwege von außen und von innen (Brachytherapie)
in Zusammenarbeit mit der Klinik für Strahlentherapie und Palliativmedizin - Schmerztherapie
in Zusammenarbeit mit dem Schwerpunkt Schmerzmedizin und den Palliativstationen - interventionelle Therapie wie Tumorabtragung und Stentimplantation, oft in Vollnarkose in starrer bronchoskopischer Technik
Bronchoskopie „in starrer Technik“
Bei bestimmten Krebserkrankungen muss der Tumor mittels Zange, Argonplasma-Koagulation oder Kryotherapie entfernt werden. Hier wenden wir meist die Atemwegsspiegelung (Bronchoskopie) in starrer Technik an. Sie erfolgt in Vollnarkose. Auch für das Einsetzen von Stents ist die Methode geeignet.
- Bei der Argonplasma-Koagulation wird Strom über ein Leitgas berührungsfrei auf die Schleimhaut geleitet. Das zu entfernende Gewebe klumpt dadurch zusammen und lässt sich mit einer Zange gut abtragen.
- Bei der Kryotherapie (griech. kryos = eis ..., kälte ...) wird mit einer auf beträchtliche Minusgrade abgekühlten Sonde Krebsgewebe angefroren. Durch den Anfrierprozess ziehen sich die Tumorgefäße zusammen. Anschließend können wir die Sonde mit dem angefrorenen Tumor herausziehen.
- Infolge eines bösartigen Tumors sind oft Atemwege wie die Luftröhre verengt. Um sie zu erweitern setzen wir einen Stent ein. Also ein kleines, elastisches Gittergerüst in Röhrchenform mit einem Durchmesser zwischen 10–20 mm. Es besteht aus Titan und ist von einer Plastikfolie ummantelt. Sein Funktionsprinzip: Es drückt die Wände an der verengten Stelle auseinander, sodass Sie wieder freier atmen können.
Puder, Drainage, Ventil
- Behandlung und Abklärung von Pleuraergüssen
Die Abklärung erfolgt mittels Thorakoskopie (Spiegelung des Rippenfells). Gegebenenfalls verkleben wir das Rippenfell mit dem Lungenfell durch Einsprühen von Talkumpuder (Pleurodese). Das Verkleben unterbindet die Bildung von Ergussflüssigkeit im Pleuraspalt. - Anlegen von Thoraxdrainagen
Hat sich Luft oder Flüssigkeit im sogenannten Pleuraspalt angesammelt, werden dadurch die Organe in der Brusthöhle stark belastet. Der Pleuraspalt befindet sich zwischen der Lungenoberfläche und dem Rippenfell. - Behandlung des Lungenemphysems (überblähte Lunge) durch Ventilimplantation
Hier setzen wir Spezialventile ein, die über ein Bronchoskop in den Bronchien platziert werden. Und zwar bereits seit 2009 als eine der ersten Einrichtungen im Großraum Stuttgart.

