Ausstattung und Serviceleistungen
Eine familienorientierte Geburtshilfe, die auf menschlicher Zuwendung und fachlicher Kompetenz basiert, ist das Markenzeichen der Frauenklinik im Marienhospital. Neben einem motivierten Hebammen-, Pflege- und Ärzteteam helfen auch das ansprechende Ambiente unseres Kreißsaals und unserer Mutter-Kind-Station, diesem Anspruch gerecht zu werden.
Wir verbinden höchste medizinische Standards der modernen Geburtshilfe mit einer angenehmen Atmosphäre, um Ihnen und Ihrem Kind ein Maximum an Sicherheit und Behaglichkeit zu bieten.
Unsere Leistungen im Detail

Jeder Kreißsaal eine Einheit für sich
Unsere drei Kreißsäle sind alle mit modernen Kreißbetten ausgestattet, die verschiedenste Positionen erlauben. Die Gebärenden werden rund um die Uhr von mindestens zwei Hebammen und drei Frauenärzten betreut.
Jeder Kreißsaal stellt eine in sich abgeschlossene Einheit dar. Diese besteht aus Wehenzimmer, Entbindungsraum und Entspannungsbereich inklusive Gebärwanne. Somit möchten wir gewährleisten, dass die Geburt in familiärer und intimer Atmosphäre abläuft. Auf individuelle Wünsche gehen wir gern ein. Angefangen von Entspannung über Wehenarbeit bis zur eigentlichen Geburt. Darüber hinaus stehen auch Gebärhocker, Pezzibälle und Haltetücher zur Verfügung.

Die Geburt als natürlichen Prozess erleben
Bislang wurde im Marienhospital Stuttgart die sogenannte interprofessionelle Geburt unter ärztlicher Leitung angeboten. Seit Anfang 2025 besteht zusätzlich die Möglichkeit einer hebammengeleiteten Geburt, die eine besonders individuelle und ganzheitliche Betreuung erlaubt.
Im sogenannten „Hebammenkreißsaal“ werden Sie ausschließlich durch unsere erfahrenen Hebammen betreut und dabei unterstützt, aus eigener Kraft und möglichst interventionsarm zu gebären. Wir bestärken Sie als werdende Mutter darin, die Geburt in einem geschützten Raum, in Ruhe und Geborgenheit zu erleben: sozusagen die Rückbesinnung auf den ganz ureigenen Geburtsvorgang und die Unterstützung dieses natürlichen Prozesses.
Welche Voraussetzungen müssen gegeben sein?
Für eine Geburt im Hebammenkreißsaal gelten folgende Voraussetzungen:
- Sie sollten als Schwangere gesund sein.
- Ihre Schwangerschaft verläuft unauffällig.
- Es zeichnet sich kein vorhersehbares Risiko für die Geburt und das Wochenbett ab.
Damit die medizinische Sicherheit gewährleistet ist, haben wir zusammen mit unserem Ärzteteam als Grundlage einen Risikokatalog erstellt. In diesem sind sämtliche Ein- und Ausschlusskriterien für eine Geburt im Hebammenkreißsaal festgelegt. Darüber hinaus soll es im Fall einer hebammengeleitenden Geburt zwei Vorgespräche geben.
Worauf beruht das alternative Konzept für eine Geburt?
Im Mittelpunkt steht für uns die frauenzentrierte, empathische Eins-zu-Eins-Betreuung durch die begleitende Hebamme während des Geburtsprozesses. Wir wollen Ihre Eigeninitiative als Gebärende und Ihre natürliche Intuition stärken sowie Ihnen die Möglichkeit bieten, eine natürliche Geburt möglichst ohne medizinische Interventionen zu erleben.
Grundlage unseres Betreuungsmodells ist die Überzeugung, dass Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett natürliche Prozesse sind, die in der Regel keine ärztlichen Maßnahmen erfordern. Sollten dennoch während des Geburtsvorgangs unerwarteterweise Komplikationen auftreten, erfolgt die weitere Betreuung in gewohnter interdisziplinärer Zusammenarbeit mit unserem Ärzteteam. Bei Bedarf stehen Ihnen also die kompletten Vorteile einer Klinik zur Verfügung – und dies ohne zeitliche Verzögerung, ohne Wechsel der bisherigen Hebamme und der Räumlichkeiten.
Die Förderung der physiologischen Geburt als gesundheitsförderndes Ziel für die gesamte Familie liegt uns am Herzen. Wir freuen uns auf Sie!
An weiteren Informationen interessiert?
Dann können Sie gern an unserem Online-Infoabend „Hebammenkreißsaal“ teilnehmen. Oder Sie kontaktieren uns telefonisch unter 6489-2377.
WISSENSWERTES
Der Hebammenkreißsaal wird vom Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration finanziert. Die dafür notwendigen Landesmittel hat der Landtag von Baden-Württemberg beschlossen.

Erkrankte Babys vor Ort betreuen können
In Kooperation mit dem Olgahospital Stuttgart wird eine interdisziplinäre Überwachungsstation für Neugeborene betrieben. Insgesamt stehen sechs Überwachungsplätze zur Verfügung. Ein Kinderarzt leitet die Station und ist täglich vor Ort. Unterstützt wird er durch ein Team von Kinderkrankenschwestern, Geburtshelfern und Narkoseärzten. Diese kümmern sich rund um die Uhr um die Neugeborenen. Damit gelingt es uns, die meisten der erkrankten Kinder vor Ort zu betreuen. Dies hat den Vorteil, dass die Mütter Tür an Tür ihre Babys besuchen können.


Von Beginn an selbst sein Kind versorgen
Unser Konzept sieht ein 24-Stunden-Rooming-In vor. Das heißt, Ihr Neugeborenes ist bei Ihnen im Zimmer untergebracht, und Sie übernehmen von Anfang an die Versorgung Ihres Babys. Dadurch kann sich die Mutter-Vater-Kind-Bindung ungestört entfalten. Unsere Kinderkrankenschwestern und Hebammen unterstützen Sie gern beim Stillen, Wickeln und Baden. Wir versuchen, Ihnen über sämtliche anfängliche Unsicherheiten hinwegzuhelfen.
Außerdem steht Ihnen auf der Wochenstation täglich eine speziell ausgebildete Stillberaterin zur Seite und leitet Sie beim Stillen an. Auch Mütter, deren Kinder in der Kinderklinik behandelt werden, erhalten bei den ersten Stillschritten vor Ort Unterstützung.
Frühstücksbuffet und weitere Angebote
Um Ihnen den Aufenthalt so angenehm und familiär wie möglich zu gestalten, bieten wir Ihnen ein reichhaltiges Frühstücksbüffet. Des Weiteren steht Ihnen für Rückbildungsgymnastik und Entspannung unser Physiotherapieteam zur Verfügung.
Auf der Station gibt es darüber hinaus ein Elternzimmer. So haben werdende Vätern die Möglichkeit, auch vor und nach der Geburt bei ihrer Familie im Krankenhaus zu bleiben. Falls das Elternzimmer besetzt ist, bemühen wir uns auf Wunsch um eine Unterbringungsmöglichkeit für den Partner.

Frühzeitig eventuelle krankhafte Störungen feststellen
Die erste Vorsorgeuntersuchung findet noch im Kreißsaal durch die Hebamme und/oder den Gynäkologen statt (U1). Anschließend wird Ihr Baby frühestens 48 Stunden nach der Geburt für die zweite Vorsorgeuntersuchung (U2) unserem Kinderarzt vorgestellt. Darüber hinaus sind bei allen Babies weitere verschiedene medizinische Untersuchungen vorgesehen. Auch Medikamente zur Vorsorge werden verabreicht.
Falls Sie dies nicht möchten, geben Sie uns bitte vorab Bescheid.
Die medizinischen Maßnahmen im Einzelnen
- erweitertes Neugeborenenscreening („Guthrie-Test“): Blutuntersuchung zur Früherkennung von angeborenen Stoffwechseldefekten und endokrinen Störungen
- Mukoviszidose-Screening: zur Früherkennung einer erblich bedingten Stoffwechselerkrankung (wird auch Cystische Fibrose genannt). Aufgrund des veränderten Mukoviszidose-Gens (CFTR-Gen) bildet sich zähflüssiger Schleim vor allem in den Lungen, aber auch in anderen Organen
- Hörtest (Neugeborenen-Hörscreening): zur Früherkennung von Hörstörungen
- Pulsoxymetrie-Untersuchung: Hier wird die Sauerstoffsättigung des Bluts gemessen. Der Test ermöglicht die Früherkennung schwerer Herzfehler
- Vitamin K-Gabe bei der U1 und U2: zum Verhüten von Gerinnungsstörungen
- Vitamin D und Fluorid: zur Vermeidung von Rachitis (Vitamin D) und zum Festigen des Zahnschmelzes bzw. zur Kariesvorbeugung (Fluorid)
- RSV-Prophylaxe (RSV = Respiratorisches Synzytial-Virus): Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für alle Neugeborenen und Säuglinge eine einmalige Prophylaxe gegen das RSV-Virus. Diese soll Ihr Kind während seiner ersten RSV-Saison vor schweren Atemwegserkrankungen durch diesen Erreger schützen. Der Zeitpunkt der RSV-Prophylaxe ist abhängig vom Geburtsmonat. Für alle Säuglinge, die zwischen April und September geboren sind, empfiehlt die STIKO die RSV-Prophylaxe im Herbst vor Beginn der ersten RSV-Saison (zwischen September und November). Neugeborene, die während der RSV-Saison (meist zwischen Oktober und März) geboren werden, sollten die RSV-Prophylaxe möglichst rasch nach der Geburt bekommen, also idealerweise bei der U2 (3.bis 10.Lebenstag).