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Klinik für Notfallmedizin

Hier erhalten eingelieferte Schwerverletzte und akut Erkrankte eine Erstdiagnose, damit die Behandlung schnellstmöglich eingeleitet werden kann. Für die Erstdiagnose steht u.a. ein Schockraum zur Verfügung sowie eine „Chest Pain Unit“ zur Überwachung von Patienten mit unklaren Brustschmerzen. 

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Allgemein/Innere und Chirurgie/Orthopädie
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Adresse

Marienhospital Stuttgart
Böheimstraße 37
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Kostenlos

Chirurg bei OP

Gefäßchirurgie, vaskuläre
und endovaskuläre Chirurgie

Erkrankungen der Arterien

Arterielle Gefäßerkrankungen können grundsätzlich alle Bereiche des Körpers betreffen. Sehr häufig ist eine Gefäßverkalkung dafür verantwortlich (Arteriosklerose). Diese kann beispielsweise zu Durchblutungsstörungen in den Beinen oder im Becken (pAVK) führen. Manchmal kommen noch entzündliche Prozesse hinzu. Dann droht eine Einengung (Stenose) oder ein Totalverschluss des betroffenen Gefäßes. Das zu versorgende Organ erhält dann nicht mehr ausreichend Sauerstoff oder die Zufuhr wird ganz unterbrochen. Bei wichtigen Arterien besteht eventuell die Gefahr eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls.

Zur Entstehung von Gefäßerkrankungen trägt oftmals ein ungesunder Lebensstil bei, etwa zu wenig Bewegung oder einseitige Ernährung. Aber auch Alter, Geschlecht und Vererbung spielen eine Rolle. So haben etwa Menschen über 50 ein höheres Risiko, an der sogenannten Schaufensterkrankheit zu erkranken. Männer wiederum sind häufiger davon betroffen als Frauen.

 

Klinik für Gefäßchirurgie, vaskuläre und endovaskuläre Chirurgie

Marienhospital Stuttgart
Böheimstraße 37
70199 Stuttgart
Sekretariat
Gabriele Maier

Telefon: 0711 6489-8341

Telefax: 0711 6489-8342

gefaesschirurgie@vinzenz.de

Sprechstunden und Ambulanz

Leistungsspektrum

Fachartikel

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Bewerbung ärztlicher Dienst

Zertifizierung

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Unsere Leistungen im Detail

Hybrid-OP

Operation und radiologische Bildgebung in einem Raum

Die Bezeichnung „Hybrid“ bedeutet „von zweierlei Herkunft“ oder „aus Verschiedenartigem zusammengesetzt“. Bezogen auf unseren Hybrid-Operationssaal heißt das, dass dort zwei Verfahren in einem Raum kombiniert werden. Zum einen ist ein voll ausgestatteter konventioneller Operationsaal vorhanden, der Eingriffe unter bestmöglichen hygienischen Bedingungen garantiert. Zum anderen ist zusätzlich eine High-Tech-Angiografieanlage installiert. Diese erlaubt uns, eine exakte radiologische Bildgebung vor Ort durchzuführen. Dadurch können wir im Hybrid-OP neben offenen Eingriffen auch minimal-invasive Operationen vornehmen. Vorteil: Bei solch interventionellen katheterbasierten Eingriffen werden größere Operationswunden vermieden. Statt eines großen Schnitts bringen wir die OP-Instrumente durch kleine Öffnungen in die Gefäße ein. 


Neue Therapiemöglichkeiten

Zusätzlich besteht im Hybrid-OP die Möglichkeit, beide Operationstechniken in bestimmten (Not-)Situationen zu kombinieren. So können wir etwa bei einem endovaskulären Eingriff zu einer offenen OP wechseln, sollte dies während des Eingriffs notwendig werden. Oder im umgekehrten Fall bei einer offen-chirurgischen Operation ergänzend ein endovaskuläres Verfahren einsetzen (z. B. Stentimplantation). Denn durch die örtliche Angiografieanlage erfolgt bereits intraoperativ eine Bildgebung zur Qualitätskontrolle auf höchstem Niveau. Somit trägt ein Hybrid-OP sowohl zur Qualitätssteigerung in der Patientenversorgung als auch zur Erhöhung der Patientensicherheit bei.


Video: Operation eines Aneurysma-Patienten im Hybrid-OP

Gefäßchirurgische Eingriffe können äußerst komplex sein. Konkret zu sehen in einem von Chefarzt Dr. Klemm erläuterten Video. Darin zeigt er den gefäßchirurgischen Eingriff bei einem Patienten mit einer Erweiterung der Bauchschlagader (Aortenaneurysma). Problem: Der Patient leidet unter einer Niereninsuffizienz, sodass sich die Gefäße nicht wie sonst üblich mit einem iodhaltiges Kontrastmittel darstellen lassen. Denn dieses würde die Nieren weiter schädigen. Stattdessen setzen er und sein Team für die Bildgebung Kohlendioxid (CO2) ein. Der Eingriff erfolgt minimal-invasiv. Zur Beseitigung des Aneurysmas wird eine spezielle Endoprothese eingesetzt.

Zum Video „Aneurysma-OP“

CO2-Angiografie

Wann zur Gefäßdarstellung Gas eingesetzt wird

Um arterielle Gefäßerkrankungen zu untersuchen, werden diagnostische Bildgebungsverfahren wie das Röntgen eingesetzt. Bei dem als Angiografie bezeichneten Verfahren erhält der Patient zeitgleich ein Kontrastmittel verabreicht. Es wird über einen sehr dünnen Schlauch („Katheter“) direkt in das erkrankte Gefäß injiziert. Auf diese Weise kommt es möglichst unverdünnt im zu untersuchenden Bereich an und kann so den besten Bildkontrast erzeugen. Normalerweise setzen wir als Kontrastmittel jodhaltige Substanzen ein, die in der Regel sehr gut vertragen werden.


Eine sichere Alternative

Die Angiografie mit Kohlendioxid (CO2) hingegen verwenden wir immer dann, wenn ein jodhaltiges Kontrastmittel für einen Patienten beispielsweise zu riskant ist. Etwa weil er unter einer Funktionsstörung der Schilddrüse leidet, nierenkrank ist oder allergisch auf herkömmliche Kontrastmittel reagiert. Das medizinische CO2 wird ebenfalls über einen Katheter eingespritzt. Es bildet während der Aufnahme eine zusammenhängende Blase, die zunächst das Blut verdrängt und dann schnell vollständig in Lösung übergeht. Es gelangt mit dem Blutstrom in die Lunge und wird dort umgehend abgeatmet.


Nicht für alle arteriellen Gefäßerkrankungen geeignet

Mithilfe des gasförmigen Kontrastmittels lassen sich alle arteriellen Gefäße unterhalb des Zwerchfells untersuchen, zum Beispiel Becken- und Beinarterien. Für Gefäße am Herzen und am Gehirn ist es jedoch nicht anwendbar.

Bauchaortenaneurysma / Aortendissektion

Erkrankungen der Hauptschlagader (Erweiterung = Aneurysma/Einriss = Dissektion)

Ein Schwerpunkt unserer klinischen Tätigkeit stellt die Therapie von Aortenerweiterung (Aneurysma) oder Einriss der inneren Aortengefäßwand (Dissektion) dar. Folgende Operationsmethoden wenden wir an: den konventionellen Aortenersatz, die minimal-invasive endovaskuläre Stentprothese oder Kombinationseingriffe. Welche Therapieform für welchen Patienten geeignet ist, klären wir im individuellen Gespräch ab.
 

Wie entsteht ein Aneurysma?

Bei einem Bauchaortenaneurysma (BAA) ist die Bauchschlagader (Aorta) krankhaft erweitert. Grund: Die Schlagader wird infolge des wellenförmigen Blutflusses ständig belastet. Dadurch kann sich in bestimmten Fällen der Innendurchmesser der Schlagader allmählich erweitern. Mit der Zeit sackt dann die Aorta ballonartig aus, am häufigsten unterhalb des Abgangs der Nierenarterien (95%), also etwa knapp oberhalb des Bauchnabels. Zu den Risikofaktoren zählen eine zunehmende Wandschwäche der Aorta im Alter, Bluthochdruck, ständiger Nikotingenuss, Zuckerkrankheit und erhöhte Blutfettwerte.
 

Untersuchungsmethoden

Der Ultraschall (Sonografie) der Bauchhöhle stellt ein ideales, nicht belastendes und effektives Routine- und Nachsorgeuntersuchungsmittel dar. Wird im Ultraschall ein Aortenaneurysma festgestellt und hat es einen Durchmesser von 5 cm oder größer, sollte zur weiteren Planung ein Computer- oder Magnetresonanztomogramm gemacht werden. Für die OP-Planung eignet sich besonders eine Spiral-CT-Untersuchung, die eine dreidimensionale Rekonstruktion erlaubt. Aneurysmaform und die abgehenden Gefäße lassen sich so ausgezeichnet beurteilen. Dies ist notwendig, um die richtige Therapieform festzulegen.
 

Zeitpunkt der Operation

In Anlehnung an die Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie sollte bei beschwerdefreien Patienten ab einem Durchmesser von 5 cm das Aneurysma operiert werden. Idealerweise beurteilt der Gefäßchirurg gemeinsam mit Anästhesisten (und gegebenenfalls Internisten) die Operations- und Narkosefähigkeit. Die Voruntersuchungsbefunde werden dabei mit einbezogen.
 

Operationsarten

Zur Verfügung stehen prinzipiell die offene Chirurgie und die endovaskuläre oder minimal-invasive Methode (Stentprothesen, Endograft). Welche Methode zum Einsatz kommt, hängt von der Form, Ausdehnung und Lage des Aneurysmas ab. Sie muss für jeden Patienten individuell geklärt werden. Damit stellen wir sicher, dass jeder Patient die für ihn beste Therapie erhält.
 

Nach der Operation

Der durchschnittliche Krankenhausaufenthalt ist nach der offenen Operation von Patient zu Patient individuell unterschiedlich. Er beträgt im Mittel 10 bis 12 Tage. Nach minimal-invasiver Implantation eines Aortenstents (Endograft) beträgt er nur etwa 2 bis 4 Tage. Bei konventioneller offener Operation schließt sich meist ein kurzer intensivmedizinischer Aufenthalt an, bevor der Patient wieder auf Normalstation verlegt wird. Dort kann sofort mit der Mobilisation begonnen werden. Nach Ingangkommen der Darmtätigkeit auch mit dem Kostaufbau.

Pflege und Krankengymnastik stehen im Vordergrund der postoperativen Heilungsphase. Das Naht- bzw. Klammermaterial wird etwa am 10. postoperativen Tag entfernt. Danach besteht die Möglichkeit einer Anschlussheilbehandlung („Kur“). Der Patient wird so rasch wieder körperlich belastbar. Im Alltag spürt der Betroffene nahezu keine Einschränkungen, und er darf zum Beispiel auch wieder Sport treiben. Als Medikamente sollten leichtdosierte Blutverdünner mit sogenannten Thrombozyten-Aggregationshemmern eingenommen werden. Also Arzneimittel, die eine Zusammenlagerung von Blutplättchen verhindern (z. B. Acetylsalicylsäure, kurz ASS). Zur Kontrolle empfehlen wir alle 12 Monate nach der Operation eine Ultraschalluntersuchung. Für Patienten, die einen Endograft erhalten haben, erfolgt ein engmaschiges Nachuntersuchungsprogramm in 3-, 6- und dann in 12-monatigen Zeitabständen mittels Röntgen, Ultraschall und Computertomografie.

Carotisstenose / Schlaganfall

Wie verengte Halsschlagader und Schlaganfall zusammenhängen

Bei der Therapie von Halsschlagaderverengungen (Carotisstenose) arbeiten wir mit der Klinik für Neurologie sowie der Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie zusammen. Als Behandlungsmethoden kommen infrage: ein abwartendes Verhalten mit medikamentöser Therapie, die Stentangioplastie oder die operative Therapie. Ein Großteil der Operationen nehmen wir in schonender Lokalanästhesie und ohne Verwendung von Fremdmaterial (sogenannte Eversions-Technik) vor. Wird die Verengung nicht beseitigt, besteht für den Betroffenen die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden. Eine solch plötzliche Durchblutungsstörung des Gehirns erleiden pro Jahr in Deutschland etwa 200.000 Menschen. Auch bei einem akuten Schlaganfall kann eine rasche Operation häufig helfen. Hier besteht eine enge Zusammenarbeit mit der speziellen Schlaganfalleinheit (Stroke Unit) im Hause.
 

Warnsymptome

Mögliche Warnsymptome sind: Sehstörungen, Sprachstörungen oder halbseitige Lähmungen in den Armen oder Beinen, die sich nach Minuten oder Stunden zurückbilden. Auch vorübergehende Doppelbilder oder plötzliche heftige Kopfschmerzen gehören dazu. Diese Symptome sollten Sie als Warnschüsse auffassen und dringend bei einem Neurologen abgeklären. Bei einem Teil der Patienten lassen sich dann im Ultraschall Veränderungen an den Halsschlagadern feststellen.
 

Was tun bei gestellter Diagnose

Durch verschiedene Risikofaktoren kann es zu gefährlichen Verkalkungen der Gefäße mit einer Einengung (Stenose) kommen. Zum Beispiel Rauchen, hoher Blutdruck, hohe Blutfette oder Zuckerkrankheit. Aber auch Veranlagung spielt eine Rolle wie gehäuftes Auftreten von Schlaganfällen oder Herzinfarkten in der Familie.

Ist die Halsschlagader mehr als 70 Prozent verengt, liegt eine relevante Störung des Blutflusses zum Gehirn vor. Und damit ein erhöhtes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden. Hier raten wir zu einer Operation, besonders wenn schon einmal flüchtige oder bleibende Durchblutungsstörungen des Gehirns aufgetreten sind. In speziellen Fällen kann auch die Behandlung mittels eines Stents (Stentangioplastie) sinnvoll sein. Ist die Verengung noch nicht so stark, ist eine medikamentöse Dauertherapie mit Aspirin oder Clopidogrel angeraten. Des Weiteren sollten Sie eventuelle Risikofaktoren durch eine veränderte Lebensweise minimieren.  Außerdem sollten regelmäßige Kontrollen mittels Doppler- und Duplexsonografie erfolgen. In Einzelfällen kann auch bei geringer ausgeprägten Stenosen eine Operation sinnvoll sein.
 

Operation und die Zeit danach

Die Operation der Halsschlagader erfolgt meist in lokaler Betäubung. Sie dauert etwa ein- bis eineinhalb Stunden und ist mit einem stationären Aufenthalt von 3 bis 5 Tagen verbunden. Durch einen Schnitt am Hals wird die Schlagader freigelegt und anschließend der Kalk ausgeschält. Während der Operation können wir Ihre Gehirndurchblutung und -funktion über bestimmte Messungen ständig kontrollieren und so eventuell auftretende Durchblutungsstörungen rechtzeitig erkennen. Sechs Wochen nach der Operation sollte die erste Kontrolluntersuchung erfolgen und danach einmal jährlich. Die Risikofaktoren sind weiterhin von Ihrem Hausarzt zu überprüfen. Außerdem müssen Sie auf Dauer ein blutverdünnendes Mittel, beispielsweise Aspirin, einnehmen.
 

Alternativen zur Operation

Zur Zeit wird erforscht, ob sich die verengten Bereiche dauerhaft erweitern lassen, etwa mithilfe einer Gefäßprothese, genannt Stent, wie es auch bei verengten Herzkranzgefäßen oft gemacht wird. Allerdings gibt es zur Zeit noch keine verlässlichen Studienergebnisse, die eine Gleichwertigkeit der beiden Verfahren – Stent gegenüber Operation – zeigen würden. Solange bleibt die Operation die Standardbehandlung, währenddessen Stents nur in Ausnahmefällen eingesetzt werden. Sollte letzteres bei Ihnen der Fall sein, wird Ihnen Ihr Arzt die Behandlung entsprechend erläutern.
 

Patienteninfo „Halsschlagader-OP“ herunterladen

Schaufensterkrankheit / Partielle arterielle Verschlusskrankheit (pAVK)

Wenn Gehen in den Beinen weh tut

Haben Sie Schmerzen beim Gehen oder Treppensteigen, die beim Stehenbleiben rasch nachlassen? Dann ist es höchste Zeit, den Arzt aufzusuchen. Häufig liegt nämlich ein Gefäßverschluss im Bein vor. Die Folge: Schon nach wenigen Schritten führt der Blutmangel zu starken Wadenschmerzen und zwingt den Betroffenen, immer wieder stehenzubleiben. „Schaufensterkrankheit“ wird die Mangeldurchblutung im Volksmund genannt. In Deutschland sind schätzungsweise 4,5 Millionen Menschen betroffen. Männer viermal häufiger als Frauen. Hauptrisikofaktoren sind Übergewicht, fettreiche Ernährung und Rauchen.
 

Umfassende Untersuchung

Die Patienten müssen dann umfassend untersucht werden. Denn meist sind auch Blutgefäße in anderen Körperregionen betroffen. So können Wadenschmerzen unter Umständen ein Warnsignal für einen drohenden Herzinfarkt oder Schlaganfall darstellen. Bei diesen Betroffenen sind dann nicht nur die Blutgefäße im Bein durch Arteriosklerose teilweise verschlossen. Auch die Herzkranzgefäße und gehirnversorgenden Schlagadern haben sich verengt. Die Experten warnen: Jeder fünfte Patient, der unter einem Gefäßverschluss im Bein leidet, stirbt innerhalb von fünf Jahren meist am Herzinfarkt. Die Lebenserwartung von Patienten mit einer „Schaufensterkrankheit“ ist durchschnittlich um zehn Jahre verkürzt.
 

Kurze Wege und enge Zusammenarbeit der Spezialisten

Das Marienhospital Stuttgart bietet Ihnen als Patient eine umfassende Diagnostik, Beratung und Therapie durch Ärzte unterschiedlicher Disziplinen an. Alle notwendigen Spezialisten für die Behandlung von Gefäßerkrankungen sind im Marienhospital vereint. Mit den vorhandenen Fachgebieten Angiologie, Diabetologie, interventionelle Radiologie, Neurologie und plastische Chirurgie können wir alle diagnostischen Maßnahmen und Therapien anbieten, um komplex erkrankte Patienten optimal zu versorgen.

Je nach Beschwerden und Befund können Sie unsere Spezialsprechstunden besuchen. Zum Beispiel gibt es eine für Patienten mit Störungen des Fettstoffwechsels oder Diabetes, bei denen auch eine Ernährungsberatung angeboten wird. Eingriffe an den Gefäßen werden durch die Gefäßchirurgie in enger Zusammenarbeit mit den Radiologen vorgenommen.
 

Einfacher Test für „Schaufensterkrankheit“ im frühen Stadium

Gefäßverschlüsse werden häufig erst erkannt, wenn sie schon weit fortgeschritten sind und die Gefahr akut ist. Die Dunkelziffer ist hoch: Experten zufolge ist die Erkrankung bei mehr als drei Millionen Menschen in Deutschland nicht erkannt und wird folglich nicht behandelt. Durch eine rechtzeitige Therapie könnten 20.000 Beinamputationen verhindert werden.

Dabei gibt es einen einfachen Test, den so genannten Knöchel-Arm-Index. Dieser deckt eine drohende „Schaufensterkrankheit“ auf, bevor sie Beschwerden macht. Bei dem Test wird der Blutdruck am Arm und an der Wade gemessen und miteinander verglichen. Sind die Messwerte am Bein niedriger, sollte mit Ultraschall untersucht werden, ob ein Gefäßverschluss vorliegt. Wie überlegen der Test ist, hat die größte Studie zur arteriellen Verschlusskrankheit mit rund 7.000 Teilnehmern gezeigt: Rund ein Drittel aller über 65-Jährigen in Deutschland leiden gleichzeitig an Gefäßverschlüssen in den Beinen, am Herzen und im Gehirn. Nur etwa die Hälfte der Erkrankungen war jedoch bekannt, bevor der Knöchel-Arm-Index bestimmt wurde.
 

Verschiedene Behandlungsverfahren je nach Schwere der Erkrankung

Die Behandlung umfasst alle Stadien der Erkrankung von der Schaufensterkrankheit bis hin zur drohenden Beinamputation. Eingesetzt werden Katheterverfahren, operative Gefäßerweiterungen bei Engstellen und konventionelle Bypass-Operationen, weiterhin konservative Verfahren wie eine durchblutungsfördernde Infusionstherapie. Bei besonders schweren Krankheitsbildern gelingt es oft durch Muskeltransplantationen, beinerhaltend zu therapieren. Hierfür arbeiten wir eng mit der plastischen Chirurgie (Klinik für Hand-, Mikro- und rekonstruktive Brustchirurgie) zusammen.

Herzschrittmacher

Enge Zusammenarbeit

In Kooperation mit dem Schwerpunkt Kardiologie (Klinik für Innere Medizin 1) pflanzen wir Herzschrittmacher ein.