In der modernen Medizin gibt es zahlreiche Fachbereiche, die sich der Gesundheit und dem Genesen der Patienten widmen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei die Intermediate-Care-Station (IMC). Sie bildet die Brücke zwischen Intensivmedizin und allgemeiner Pflege und betreut Patienten, die zwar keine intensivmedizinische Behandlung mehr benötigen, jedoch weiterhin auf engmaschige Überwachung und intensive Schmerztherapie angewiesen sind oder einen deutlich erhöhten Pflegebedarf haben.
IMC – interdisziplinäre Patientenversorgung
Auf der IMC am Marienhospital besteht die Aufgabe der Ärzte und Therapeuten, aber insbesondere der Pflegekräfte darin, Patienten in einem stabilen, aber noch überwachungspflichti-gen Zustand intensiv zu versorgen. Es sind Patienten etwa nach größeren Operationen, nach schweren Erkrankungen, Unfällen oder mit akuten Atemwegserkrankungen.
Die ärztliche Leitung der Station hebt dabei die besondere Bedeutung der Pflege hervor: „Die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Pflege ist hier entscheidend“, betont Professor Dr. René Schmidt, Ärztlicher Direktor der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin. „Auf der IMC spielt die interdisziplinäre Patientenversorgung eine außerordentlich wichtige Rolle, denn hier sind sämtliche Krankheitsbilder vertreten und die therapeutischen Maßnahmen komplex. Dafür sind unsere Pflegekräfte hervorragend ausgebildet.“
Beruf mit vielen Facetten
Dass der Einsatz der Pflege auf der IMC physisch genauso wie psychisch viel abverlangt, weiß Jessica Ziegler-Freymuth. Die Krankenschwester wechselte 2002 auf die damals noch junge IMC-Station und hat hier seit 17 Jahren die Stationsleitung inne. „Unsere Patienten sind sehr pflegeintensiv. Das verlangt nicht nur fachliche Kompetenz, sondern auch ein hohes Maß an Geduld und Einfühlungsvermögen. Manchmal tritt das medizinische Geschäft im engeren Sinne dabei fast in den Hintergrund, weil die menschliche Zuwendung so viel Raum einnimmt.“ Doch nach wie vor brennt sie für ihren Beruf, der so vielseitig sei wie kaum ein anderer. „Wir sind Pflegende, Zuhörer, Berater und Trostspender, manchmal auch Frisöre oder Techniker in einem“, lacht sie.
Arbeit zwischen Hochdruck und Menschlichkeit
Ein typischer Tag auf der IMC beginnt früh um 7 Uhr mit der Übergabe von der Nacht- zur Tagschicht. Vier bis fünf Pflegekräfte teilen sich die Verantwortung für bis zu 18 Patienten. Medikamente werden gerichtet, das Frühstück verteilt, die Patienten versorgt und Wundverbände gewechselt. Um 10.30 Uhr folgt die große Übergabe mit den Ärzten, die weitere Versorgung und Pflege der Patienten, Mobilisierungen, Verlegungen und neue Zuweisungen aus OP oder Aufwachraum.
Bei all den unterschiedlichen Aufgaben bleibt eines für Jessica Ziegler-Freymuth essenziell: „Gute Pflege fängt immer am Patientenbett an. Besonders bei der Körperpflege kommen wir in engen Kontakt mit unseren Patienten, und das gibt uns wertvolle Einblicke in ihren Zustand und ihre Bedürfnisse.“ Und ihr Kollege Christoph Driller ergänzt: „Unsere Arbeit stärkt nicht zuletzt auch das Vertrauen der Angehörigen und das
wiederum hilft den Patienten, sich sicher zu fühlen.“
Neue Herausforderungen
Die erfahrene Stationsleiterin schildert die tiefgreifenden Veränderungen auf der IMC in den letzten Jahren: „Der Anteil älterer Patienten ist heute deutlich gestiegen. Früher hatten wir höchstens vier oder fünf über 70-Jährige.“ Mit der zunehmen-den Anzahl an Patienten dieser höheren Altersklasse steigt auch der Anteil derjenigen, die an Demenz oder Delir leiden. „Ihr Betreuungsaufwand ist deutlich höher. Als Pflegekraft trägt man heute von Anfang an viel Verantwortung“, ergänzt ihr Kollege Christoph Driller. Doch genau das mache den Beruf auch so vielseitig und spannend, bestätigen beide.
Neues Arbeitszeitmodell
Und auch Stillstand gibt es nicht. „Um unsere Pflegekräfte weitgehend zu entlasten und zugleich unseren Patienten die beste Versorgung zu bieten, müssen wir uns immer wieder anpassen“, sagt Pflegedienstleiter Jan Daubenspeck. So wurde im Jubiläumsjahr auf Anregung der Pflegekräfte und mit Unterstützung der neuen Geschäftsführung ein neues Arbeitszeitmodell eingeführt. Pflegekräfte arbeiten nun elf Stunden am Tag oder zwölf Stunden in der Nacht, was längere freie
Zeiträume ermöglicht. „Das gibt uns die Chance, besser zu regenerieren und hat die Arbeitsbelastung spürbar reduziert“, erklärt Jessica Ziegler-Freymuth. „Das tut nicht nur uns gut, sondern auch den Patienten, weil wir ausgeruhter und konzentrierter arbeiten können.“
Attraktive Arbeitsbedingungen, starke Pflege
Die Arbeit auf der IMC ist mit ihren vielfältigen Aufgaben und besonders auch aufgrund des innovativen Arbeitszeitmodells für neue Arbeitskräfte attraktiv. In den 25 Jahren ihres Bestehens hat sie sich ständig weiterentwickelt, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. „Zufriedene Pflegekräfte sind der Schlüssel zu guter Pflege, und gute Pflege ist entscheidend für die Genesung der Patienten“, resümiert Jessica Ziegler-Freymuth. Denn am Ende sind es die Menschen, die mit Leidenschaft und Hingabe ihre Arbeit leisten, die den Unterschied machen – sowohl für die Patienten als auch für das gesamte Team.
SO NEHMEN SIE KONTAKT AUF
Intermediate-Care-Station
Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerzmedizin
Ärztlicher Direktor: Professor Dr. René Schmidt
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