„Diese Zertifizierung ist mehr als nur ein Siegel – sie ist eine Anerkennung für die harte Arbeit, das Herzblut und den unermüdlichen Einsatz unserer Pflegekräfte, durch die wir gemeinsam eine exzellente Patientenversorgung ermöglichen“, sagt Martina Elser, stellvertretende Pflegedirektorin und Leitung der Lenkungsgruppe. Und die Geschäftsführerinnen Claudia Graf und Bettina Lammers betonen: „Diese Auszeichnung ist kein Etikett – sie ist Ausdruck einer gelebten Kultur der Wertschätzung, der Weiterentwicklung und des tiefen Respekts gegenüber der Pflege. Sie steht für das, was uns als Haus ausmacht: den leidenschaftlichen Einsatz unserer Pflegekräfte und die enge, konstruktive Zusammenarbeit zwischen allen Berufsgruppen.“
Was bedeutet „Pflegeattraktiv“?
Der vom Bundesverband Pflegemanagement mitentwickelte Standard „Pflegeattraktiv“ fördert exzellente Arbeitnehmerorientierung und kontinuierliche Qualitätsentwicklung im Pflegebereich. Sechs Befähigerkriterien – von Unternehmensstruktur über Arbeitsbedingungen bis zu Gesundheit und Marketing – definieren Handlungsfelder für Kliniken, um als attraktive Arbeitgeber zu wirken. Im dreijährigen Zertifizierungsprozess wird anhand von Ergebniskriterien wie Qualität, Bindung, Zufriedenheit und Innovationskraft gemessen, ob dies auch gelingt. Ziel ist es, Strukturen und Prozesse nachhaltig zu verbessern und die Zukunftsfähigkeit der Pflege zu sichern.
Mit Herz und Haltung dabei
Das Marienhospital hat sich diesem ambitionierten Weg nicht nur mit Strategie, sondern auch mit Herz und Haltung genähert. Die Zertifizierung ist das Ergebnis intensiver Teamarbeit, Projektarbeit und Partizipation. „Besonders stolz bin ich auf die große Beteiligung unserer Pflegekräfte, die sich mit großem Engagement auf dieses neuartige Projekt eingelassen haben. Ebenso motiviert bringen sich Mitglieder aus allen Berufsgruppen und über alle Hierarchieebenen hinweg ein , sagt Martina Elser. „Die Expertise und Erfahrungen aus dem Stationsalltag waren von Anfang an unser Kompass.“
Beteiligung statt Bewertung
Ein zentraler Baustein war die Befragung der Mitarbeitenden, bei der Pflegende aller Bereiche zu ihren Bedürfnissen, Erwartungen und Ideen befragt wurden. Die Befragung lief anonym und freiwillig; die Rückmeldungen flossen direkt in die Projektentwicklung ein.
Aus den Ergebnissen der Befragung und zwei intensiven Arbeitssitzungen sind sechs konkrete Projektgruppen entstanden – jede mit klaren Zielen und strukturiertem Fahrplan:
- Serviceoptimierung: Zusammenarbeit mit IT, Technik und Hauswirtschaft neu denken
- Ausfallmanagement: effizientes Management, um adäquate Schichtbesetzungen sicherzustellen und Überlastung der Mitarbeitenden zu vermeiden
- Werte und Traditionen leben: vinzentinische Kultur bewahren und weitergeben
- Stationsorganisation Innere 2: Version 2.0 – Prozesse verbessern, Entlastung schaffen
- „Generationship“: Angebote und Wertschätzung für ältere Mitarbeitende
- Storytelling: Pflegegeschichten emotional erzählen, Arbeitgebermarke stärken
Unter Beteiligung der Geschäftsleitung, Pflegedirektion, Personalabteilung, Unternehmenskultur, Unternehmenskommunikation und zahlreicher Pflegekräfte wurden die Projekte im internen Audit vorgestellt. Die Auditorin Elisabeth Tiebing zeigte sich beeindruckt von der Ernsthaftigkeit und Qualität der Projektarbeit: „Dass hier nicht nur über Veränderung gesprochen, sondern sie aktiv gestaltet wird, hat mich tief beeindruckt.“.
Pflege im Mittelpunkt – jetzt und in Zukunft
Die erfolgreiche Zertifizierung markiert nicht das Ende, sondern den Anfang eines kontinuierlichen Entwicklungsprozesses. „Pflegeattraktiv zu sein heißt auch: Niemals stehen bleiben“, betont Pflegedirektor Frank Lehre. „Es ist unsere täglicher Anspruch, die Arbeitsbedingungen unserer Pflegekräfte laufend zu reflektieren und zu verbessern. Nicht nur, um ein ausgezeichneter Arbeitgeber zu sein, sondern weil exzellente Pflege der Schlüssel zu exzellenter Patientenversorgung ist.“
Dass diese Vision mehr ist als ein Papiertiger, zeigt die hohe Motivation in den Projektgruppen, auch nach erfolgreicher Zertifizierung. „Wir arbeiten weiter. Die Themen sind gesetzt, die Richtung stimmt, und die Rückmeldungen aus der Pflege geben uns Rückenwind. So leisten wir einen wertvollen Beitrag, den Pflegeberuf attraktiver zu machen und die Berufsgruppe Pflege am Marienhospital zu stärken“, so Elser.
Den besonderen Spirit des Marienhospitals sieht Ordensschwester Katharina Maria, die in der Projektgruppe „Werte und Traditionen leben“ mitarbeitet, auch darin abgebildet, dass sich so viele Mitarbeitende eingebracht haben: sei es durch die Teilnahme an der Befragung, durch aktive Projektarbeit oder durch das Teilen von Erfahrungen und Ideen im Alltag. „Pflege lebt vom Miteinander. Und gemeinsam machen wir unser Haus zu einem Ort, an dem Pflegekraft zu sein nicht nur Beruf, sondern Berufung ist.“