Seinen Fokus möchte er künftig auf die Seelsorge richten. „Patientinnen und Patienten im Krankenhaus stellen sich bestimmte Fragen mit einer besonderen Intensität: Warum trifft es mich? Warum lässt Gott zu, dass ich leide, dass ich sterben muss? Es reicht hier nicht aus zu trösten. Diese Menschen brauchen Seelsorge, weil sie nach einer Antwort suchen“, erklärt Burkhard Rink.
Sich Zeit nehmen für Gespräche
Die Gemeindearbeit habe er immer geliebt, so der gebürtige Hesse. „Ich habe Menschen begleitet von der Geburt bis hin zum Abschied, zum Tod. Ich war bei den Gemeindemitgliedern in Zeiten ihrer größten Freude – und bei tiefstem Leid. Mit vielen Personen habe ich einen langjährigen Austausch gepflegt“, so Burkhard Rink. Dennoch sei für ihn nun der Punkt gekommen, etwas Neues zu wagen.
„Hier im Marienhospital trage ich Verantwortung für Patientinnen und Patienten, mit denen ich oft nur kurze Zeit Kontakt habe. Ihre Lebenssituation ist meist schwierig, geprägt von ihrer Krankheit“, sagt Pfarrer Rink. „Ich möchte auf den Stationen unterwegs sein, offen und bereit für Gespräche. Mir ist es sehr wichtig, mir für den Austausch Zeit nehmen zu können, ohne dass der nächste dringende Termin ansteht.“ Seine neue Tätigkeit bringt für den Theologen auch unbekannte Herausforderungen mit sich. „Ich habe Respekt davor, wie es mir gehen wird, mit den Schicksalen der Menschen umzugehen, denen ich begegnen werde.“
Verbundenheit mit dem Marienhospital
Als Ausgleich zum Beruf spielt Burkhard Rink in seiner Freizeit gerne Dart. Vor Pandemiebeginn war er zudem regelmäßig beim Pilgern. Mit dem Marienhospital verbindet Burkhard Rink ein besonderes privates Erlebnis: Das älteste seiner drei Kinder ist hier geboren. „Die positiven Erinnerungen an diese Zeit haben eine große Rolle gespielt, als ich mich dafür entschieden habe, mich hier zu bewerben“, sagt er. Zusätzlich zu seinem Amt als Krankenhausseelsorger ist Burkhard Rink künftig für die Aidsseelsorge in Stuttgart zuständig.
Begleitung unabhängig von der Konfession
Die Krankenhausseelsorge am Marienhospital geschieht im Auftrag der katholischen und evangelischen Kirche. Ihre Aufgabe besteht hauptsächlich in der Begleitung der Patientinnen und Patienten und ihrer Angehörigen – unabhängig von deren Konfessions- und Religionszugehörigkeit. Was den Seelsorgerinnen und Seelsorgern im Gespräch anvertraut wird, unterliegt der Schweigepflicht bzw. dem Beichtgeheimnis. Die Gestaltung von gottesdienstlichen Feiern ist eine weitere wichtige Aufgabe der Seelsorge. Zudem übernimmt das fünfköpfige Team Unterrichtseinheiten in der Aus- und Fortbildung von Mitarbeitenden, zum Beispiel in der Berufsfachschule für Pflege.
















