Umfassende Diagnostik und individuelle Therapien
Viele Frauen leiden unter Beschwerden, über die sie nur ungern sprechen: Senkungen von Blase, Gebärmutter oder Enddarm, Inkontinenz oder ein dauerhaftes Druckgefühl im Beckenbereich. Diese sogenannten Beckenbodenerkrankungen sind weit verbreitet – und gut behandelbar.
Im Kontinenz- und Beckenbodenzentrum am Marienhospital Stuttgart bietet ein spezialisiertes Team umfassende Diagnostik und individuelle Therapien. Eine zentrale Rolle spielt dabei Dr. Shayan Alimehr, Facharzt für Gynäkologie und Leitender Arzt des Schwerpunkts Urogynäkologie. Er gehört neben seinem Chef Privatdozent Dr. Manfred Hofmann zu den wenigen Experten in Deutschland, die auf schonende vaginale Operationen spezialisiert sind – ein Eingriff, den bundesweit nur rund 120 Gynäkologen regelmäßig durchführen.
Spezialkompetenz auf höchstem Niveau
Dr. Shayan Alimehr wurde über viele Jahre von einem der führenden Beckenbodenchirurgen Deutschlands Dr. Wolfgang Theurer ausgebildet. Er setzt diese hochspezialisierte Arbeit nun mit ebenso viel Sorgfalt und Können fort. Sein Fokus: eine individuell angepasste Behandlung, die nicht nur medizinisch sinnvoll, sondern auch auf die Lebenssituation jeder Patientin zugeschnitten ist. „Es ist nie zu spät, Lebensqualität zurückzugewinnen“, sagt er. Dabei stehen ihm modernste diagnostische Möglichkeiten und ein interdisziplinäres Team zur Seite – mit enger Anbindung an Urologie, Proktologie und Physiotherapie. „Unsere Klinik ist auf höchstem fachlichem Niveau breit aufgestellt. Das gilt besonders für die Urogynäkologie, wo wir mit Dr. Alimehr einen herausragenden Experten für die komplexe Beckenbodenchirurgie an unserer Seite wissen,“ betont Privatdozent Dr. Manfred Hofmann, Ärztlicher Direktor der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Marienhospital.
Beckenbodensenkung – was hilft dagegen?
„Ich habe mich einfach nicht mehr sicher gefühlt – beim Lachen, Niesen oder Spazierengehen“, erzählt Karin M., 58 Jahre, die sich nach langer Zeit schließlich Hilfe suchte. Die Beschwerden beginnen oft schleichend: Ein Druckgefühl in der Scheide, Probleme beim Wasserlassen, ungewollter Urinverlust oder Schmerzen beim Sitzen. Dahinter steckt häufig eine Beckenbodensenkung – das Absinken von Organen wie Blase, Gebärmutter oder Enddarm in Richtung Scheide. Ursache ist eine Schwächung der Muskulatur, etwa durch Schwangerschaft, Geburt, Übergewicht, chronischen Husten oder hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren.
Individuelle Beratung – diskret und kompetent
In der spezialisierten Beckenbodensprechstunde wird zunächst genau untersucht, was die Beschwerden verursacht. Dazu gehören bildgebende Verfahren, Funktionsprüfungen und eine ausführliche Anamnese. Anschließend wird gemeinsam mit der Patientin über die geeignete Therapie entschieden. „Jede Frau bringt andere Voraussetzungen mit – deshalb entwickeln wir ein maßgeschneidertes Behandlungskonzept. Eine junge Mutter mit Kinderwunsch braucht eine andere Lösung als eine ältere Patientin mit ausgeprägter Senkung“, sagt Dr. Shayan Alimehr.
Von konservativ bis operativ – viele Wege zur Besserung
Je nach Ausprägung der Beschwerden kann bereits ein gezieltes Beckenbodentraining oder die Verwendung eines Pessars (eines stützenden Rings, der in die Scheide eingesetzt wird) helfen. Auch Biofeedback oder Elektrostimulation werden eingesetzt. Ist die Senkung stärker ausgeprägt, kann ein operativer Eingriff notwendig werden. Hierbei steht am Marienhospital Stuttgart ein breites Spektrum an schonenden Verfahren zur Verfügung – je nach Bedarf vaginal, minimal-invasiv (Schlüssellochchirurgie) oder in Kombination.
Die wichtigsten operativen Eingriffe
- Vaginale Straffung der Scheidenwände (Kolporrhaphie): Blase oder Enddarm werden stabilisiert, indem erschlafftes Gewebe in der Scheide gestrafft wird.
- Gebärmutterentfernung mit Beckenbodenrekonstruktion: Wenn die Gebärmutter stark abgesenkt ist, wird sie entfernt und der Beckenboden zusätzlich gestärkt.
- Fixierung am Kreuzbein (sakrospinale Fixation): Die Scheide oder Gebärmutter wird an einem stabilen Band im Becken fixiert.
- Rekonstruktion des Damms (Perineoplastik): Straffung und Aufbau des Gewebes zwischen Scheide und After bei ausgeprägter Gewebeschwäche
- Teilverschließung der Scheide (Kolpokleisis): für Patientinnen ohne Sexualverkehr, bei sehr starker Senkung im höheren Alter
- Laparoskopische Fixierungen: Per Bauchspiegelung wird die Gebärmutter oder Scheide mit feinen Netzen angehoben und stabilisiert.
- Operation bei Stressinkontinenz und Reizblase (z. B. TVT-Bänder): Stabilisierung der Harnröhre zur Vermeidung von Urinverlust bei Husten, Niesen oder Sport. Botox-Injektionen in der Blase zur Linderung der Reizblase
Gute Ergebnisse brauchen Zeit
Nach dem Eingriff ist eine sorgfältige Nachsorge wichtig. Die Patientinnen werden durch die Heilungsphase begleitet – mit körperlicher Schonung, gezieltem Training und regelmäßigen Kontrollen in der Beckenbodensprechstunde. Ziel ist ein dauerhaft stabiles Ergebnis und eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität.
„Viele der genannten Beschwerden lassen sich lindern oder sogar heilen – vorausgesetzt, man sucht rechtzeitig Hilfe. In unserer Beckenbodensprechstunde erhalten die Patientinnen nicht nur eine exzellente medizinische Versorgung, sondern auch ein offenes Ohr. Denn der Weg zurück zu mehr Lebensqualität beginnt immer mit einem persönlichen Gespräch“, hebt Dr. Shayan Alimehr hervor.

















