Auch eine persönliche Motivation spielt bei der Wahl ihrer neuen Arbeitsstelle eine Rolle: „Zurück im Süden zu sein und wieder in der alten Heimat mit meinem neuen Team moderne Chirurgie gestalten zu dürfen – das fühlt sich an wie Ankommen“, sagt sie mit einem Lächeln.
Chirurgie auf einem neuen Level
Mit Professor Riediger kommt gebündelte Kompetenz nach Stuttgart. Die renommierte Fachärztin ist spezialisiert auf komplexe onkologische Operationen, insbesondere bei Lebertumoren. Dabei kombiniert sie klassisches chirurgisches Know-how mit modernsten Technologien – ein Ansatz, der Patientinnen und Patienten direkt zugutekommt. Ihr Ziel: maximaler Therapieerfolg bei möglichst geringer Belastung für die Betroffenen.
Ein zentrales Zukunftsprojekt, das sie ins Haus bringt, ist die robotisch-assistierte Chirurgie. Mithilfe des Da-Vinci-Systems können Chirurgen besonders präzise und schonend operieren. Über eine hochsensible Konsole steuern sie Roboterarme, deren Bewegungen sanfter und exakter sind als eine menschliche Hand. Die Vorteile: kleinere Schnitte, weniger Schmerzen, weniger Komplikationen – und schnellere Genesung.
Spitzenmedizin verständlich gemacht
Für viele klingt „Robotik in der Chirurgie“ zunächst nach Science-Fiction. Tatsächlich ist sie schon heute ein fester Bestandteil der modernen Medizin. „Die Robotik ist kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug für mehr Lebensqualität“, so Professor Riediger. „Gerade bei Operationen wie Enddarmkrebs (Rektumkarzinom), aber auch anderen Tumoren im Bauchraum oder der Brusthöhle ermöglicht sie ein besonders schonendes und sicheres Vorgehen.“
Neben der Robotik setzt Professor Riediger auf sogenannte bildgestützte Operationsverfahren. Das bedeutet: Sie nutzt bildgebende Verfahren wie etwa eine spezielle 3-D-Navigation, um Tumoren und andere krankhafte Strukturen im Körper während der Operation präzise lokalisieren und behandeln zu können.
Innovationen aus der Forschung für den OP
Die neue Klinikdirektorin ist nicht nur praktizierende Chirurgin, sondern auch engagierte Wissenschaftlerin. Sie forscht zu Themen wie molekulargenetischen Tumoranalyse, Augmented Reality und dem Einsatz künstlicher Intelligenz in der Chirurgie. Besonders wichtig ist ihr die sogenannte translationale Forschung – also der Brückenschlag zwischen Labor und Klinik. Die Frage, die sie antreibt: Wie lassen sich neueste wissenschaftliche Erkenntnisse möglichst schnell und sicher in den Behandlungsalltag integrieren?
Am Universitätsklinikum Dresden, wo sie zuletzt als Oberärztin und ständige Stellvertretung des Klinikdirektors tätig war, leitete sie eine Forschungsgruppe zur navigierten Leberchirurgie. Ihre Expertise bringt sie jetzt an den neuen Standort mit – und damit auch ein starkes Netzwerk aus wissenschaftlichen Partnern und technischen Spezialisten.
Mehr als Technik: Strukturen stärken, Menschen im Blick
Neben innovativen OP-Verfahren steht für Professor Riediger auch die Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen im Fokus. So sollen unter ihrer Leitung neue zertifizierte Zentren entstehen, die auf bestimmte Krankheitsbilder spezialisiert sind – etwa für Lebertumoren oder Bauchspeicheldrüsenkrebs. Das bedeutet: gebündelte Kompetenz unter einem Dach, kurze Wege für Patienten und maßgeschneiderte Behandlungspläne.
Außerdem wird das bestehende Ambulante OP-Zentrum ausgebaut und das sogenannte Fast-Track-Konzept eingeführt. Dahinter verbirgt sich ein modernes Behandlungskonzept, bei dem der gesamte Ablauf – von der OP-Vorbereitung über den Eingriff bis zur Nachsorge – so gestaltet ist, dass Patienten schneller wieder auf die Beine kommen.
Ein echter Gewinn für alle Seiten
Auch die Geschäftsführung zeigt sich begeistert: „Mit Professor Riediger haben wir nicht nur eine international profilierte Ärztin gewonnen, sondern auch eine engagierte Gestalterin, die Medizin, Technik und Menschlichkeit in idealer Weise verbindet. Die Etablierung der Roboter-assistierten Chirurgie ist ein Meilenstein – für unsere Klinik, unsere Mitarbeitenden und vor allem für unsere Patientinnen und Patienten.“