Operative Verfahren in der Adipositaschirurgie
Krankmachendes Übergewicht bringt schwerwiegende gesundheitliche Probleme mit sich. So haben Sie als Betroffener ein massiv gesteigertes Risiko für zu hohe Blutfettwerte und Zuckerkrankheit. Beides führt mittel- und langfristig zu Gefäßverengungen. Diese können letztlich die Ursache für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Erkrankungen sein. Außerdem werden durch das massive Übergewicht die Gelenke stärker belastet. Daher treten häufiger und früher Arthrosen der Hüft- und Kniegelenke sowie Bandscheibenprobleme auf. Fazit: Ihre Lebensqualität ist zunehmend eingeschränkt. Und auch die Lebenserwartung verringert sich durch die Folgeerkrankungen.
In unserem Schwerpunkt bieten wir alle gängigen Operationsverfahren an. Ziel der operativen Maßnahme ist, Ihr Hungergefühl zu verringern. Dies wirkt sich vor allem bei einer Diabeteserkrankung positiv aus (bis zu 77 Prozent Verbesserung). Je nach Operationsverfahren können Sie mit einem Rückgang Ihres Übergewichts um 30 bis 80 Prozent rechnen.
Unsere Leistungen im Detail

Eine „Essbremse“ für den Mageneingang
Bei der Magenband-Operation legen wir ein mit Flüssigkeit füllbares Kunststoffband um den Mageneingang. Ziel: Sie können nur noch eine begrenzte Menge an festen Speisen zu sich nehmen. Das verstellbare Band ist durch einen dünnen Schlauch mit einem Ventil (= Port) verbunden, das direkt unter der Haut liegt. Bei dem Eingriff wird der Magen selber weder eröffnet noch wird ein Teil davon entfernt.
Laparoskopische Methode mittels Bauchspiegelung
Bei diesem Verfahren setzen wir das Magenband durch vier bis fünf kleine Schnitte am Bauch ein. An diesen Stellen bleiben lediglich kleine Narben zurück. Die Schmerzen sind dadurch nach der Operation deutlich geringer als bei der konventionellen Methode mit großem Schnitt. Auch Narbenbrüche treten seltener auf. Außerdem können Sie früher aufstehen. Komplikationen wie Thrombosen oder Embolien kommen daher wesentlich seltener vor. Nur an der Stelle, an der das Ventil eingebracht wird, bleibt eine etwas größere Narbe zurück.
Offene oder konventionelle Methode mittels Bauchschnitt
Kann aus technischen oder medizinischen Gründen die Operation nicht laparoskopisch erfolgen, so führen wir einen Bauchschnitt nach herkömmlichem Verfahren aus.
Ambulante Nachkontrollen
Nach dem operativen Eingriff kommen Sie zur Nachkontrolle in unsere Ambulanz. Dort wird das Ventil mit einer Nadel punktiert und anschließend schrittweise Flüssigkeit zugeführt. Das mit dem Ventil verbundene Kunststoffband füllt sich und verengt so den Mageneingang. Das Band wirkt also wie eine mechanische „Essbremse“. Es ändert jedoch nichts an Ihrem eventuell abnormen Essverhalten.
Anmerkung:
Würde das Band entfernt oder wieder weit gestellt werden, träte bei unverändertem Essverhalten erneut eine Gewichtszunahme auf. Im Extremfall würde sich das Gewicht vor der Operation einstellen. Aus diesem Grund bleibt das Band nach erfolgreicher Gewichtsabnahme an Ort und Stelle, um das Zielgewicht zu erhalten. Sollten aber andere schwer wiegende Erkrankungen auftreten, lässt sich das Band ärztlicherseits jederzeit entfernen.
Die Nahrung am „Restmagen“ vorbeileiten
Bei dem operativen Eingriff wird der obere Magenanteil (Vormagen) vom restlichen Magen abgeteilt und mit einer Dünndarmschlinge verbunden. Die Schlinge leitet die Nahrung am übrigen Magen vorbei, sodass sich eine schnellere Sättigung einstellt. Unter bestimmten Bedingungen lässt sich diese Operation rückgängig machen, da der Restmagen nicht entfernt wurde.

Nur noch „Restmagen“ in Schlauchform
Bei diesem Eingriff wird ein großer Teil des Magens entfernt und der Rest zu einem bananenförmigen Schlauch geformt. Dadurch können Sie nur noch wenig feste Speisen aufnehmen.
Normalerweise werden im Magen bestimmte „Hungerhormone“ gebildet. Durch die Verkleinerung des Magens sinkt deren Produktion, was einen zusätzlichen Abnehmeffekt erzeugt. Anders als bei Diäten tritt auch kein Jo-Jo-Effekt ein. Das Verfahren funktioniert auch bei sehr starkem Übergewicht. Die Operation wird minimal-invasiv und in Vollnarkose vorgenommen. Etwa fünf Tage Krankenhausaufenthalt sind erforderlich. Der Eingriff lässt sich nicht rückgängig machen.
Doppeltes Prinzip: Magenverkleinerung und verringerte Nährstoffaufnahme
Dieses Verfahren ist operativ gesehen am aufwendigsten. Gleichzeitig wirkt es sich am deutlichsten auf die beabsichtigte Gewichtsreduktion aus.
Das Prinzip: Bei dem Eingriff verbleibt nur der obere Magenanteil (Vormagen) am Ende der Speiseröhre. Die übrigen Magenanteile werden entfernt. Der Restmagen wird nun mit einer Dünndarmschlinge verbunden. Diese leitet die Nahrung im Sinne eines Bypasses erst ca. 50 cm vor dem Dickdarm in den Dünndarm. So bleibt dem Körper nur noch wenig Zeit, Nährstoffe samt Fett aus dem Nahrungsbrei aufzunehmen (Malabsorption) und über die Darmschleimhaut in die Blutbahn weiterzugeben.















