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therapeutin Ulla Rough, Lenny Krieg (Kicker), Reilly Hennessey (Quarter- back ) und Aurieus Minton (Wide Receiver) Eine der häufigsten Todesursachen bei Kriegsverletzungen sind Blutungen. Schätzungen zufolge sterben bis zu 90 Prozent der Verletzten an hohem Blutverlust, bevor sie chirurgisch ver- sorgt werden können. In „Level 1“-Ver- sorgungsbereichen nahe der Front müs- sen Ärzte schnell handeln, um Blutun- gen zu stoppen und Patienten für den Transport vorzubereiten. Doch nicht jeder Arzt vor Ort hat die nötigen gefäß- chirurgischen Kenntnisse, um solche Notfälle effektiv zu behandeln. Hier setzt ein Weiterbildungskurs an, den Dr. Klaus Klemm, Ärztlicher Direktor der Gefäßchirurgie am Marienhospital Stuttgart, gemeinsam mit Oberstarzt PD Dr. Michael Engelhardt, Klinischer Direktor Gefäßchirurgie am Bundes- wehrkrankenhaus Ulm, und Oberfeld- arzt Dr. Kristoffer Elias, damals dort lei- tender Oberarzt, ins Leben gerufen hat. Weiterbildung für Chirurgen Der Kurs richtet sich an Chirurgen und Mediziner, die in Konfliktzonen oder unter extremen Bedingungen arbeiten. Ziel ist es, ihnen grundlegende gefäß- chirurgische Techniken zu vermitteln, die bei der Versorgung von Kriegsver- letzten lebensrettend sein können. Militärischen und zivilen Nicht-Gefäß- chirurgen werden Techniken wie etwa Basisnähte beigebracht, um Blutungen schnell zu stoppen – eine Fähigkeit, die in den ersten Stunden nach einer Ver- letzung entscheidend ist. Der Kurs „Gefäßtrauma. Kompetenz in der Notfall-Gefäßchiurgie für Nicht- Gefäßchirurgen“, der zweimal jährlich stattfindet, zieht internationale Teil- nehmer an. Weltweit führende Gefäß- chirurgen teilen ihr Wissen. Zugleich wird die Möglichkeit geboten, die Tech- niken praktisch zu üben, um im Ernst- fall sicher handeln zu können. „Wir vermitteln Techniken, die in den „Level 1“-Bereichen angewendet wer- den können“, sagt Dr. Klaus Klemm und erläutert: „Ziel ist es, die Zeit bis zum Transport in ein Krankenhaus zu über- brücken und dem Patienten damit eine Chance auf Überleben zu geben.“ Steigender Bedarf an gefäß- chirurgischen Kenntnissen In jüngsten militärischen Konflikten stieg der Anteil schwerer Gefäßver- letzungen auf über zwölf Prozent aller Traumata. Diese Entwicklung zeigt, wie wichtig es ist, dass Militärchirurgen im Einsatzgebiet über fundierte Kennt- nisse in der Notfall-Gefäßchirurgie verfügen. Blutungen durch Gefäßver- letzungen stellen in Kriegsgebieten eine akute Lebensgefahr dar. Daher Sofortversorgung im Kriseng biet – ein lebensrettender Unterschied In Krisengebieten, in denen militärische Konflikte das tägliche Leben bestimmen, ist schnelle medizinische Hilfe oft ent- scheidend für das Überleben. Besonders bei Kriegsverletzungen, bei denen die Patienten häufig nicht sofort in ein Kranken- haus gebracht werden können, ist die erste medizinische Versorgung lebenswichtig. Notärzte, Militärchirurgen und Sanitäter müssen in diesen Momenten lebensrettende Maßnahmen ergreifen, noch bevor der Transport ins Krankenhaus erfolgt. 36 marien 02 | 2025

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