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6. November 2025, 15.00 Uhr „Welche Laborkontrollen und Untersuchungen sollen bei Diabetes mellitus regelmäßig durchgeführt werden?“ Referenten: Diabetesberatung Ort: Konferenzraum M0 (Raum 127) Die Teilnahme ist kostenfrei. DIABETES-INFOSTUNDE keine Mahlzeiten auszulassen, schon gar nicht, wenn bereits Insulin gespritzt wurde. Wer abnehmen und fasten möchte, sollte sich vorher beraten lassen. Zu ehrgeizige Blutzucker- zielwerte, zu starke sportliche Belastung und Alkoholkonsum sind weitere vermeidbare Auslöser für eine Hypoglykämie. Welche Erste-Hilfe-Maßnahmen sind sinnvoll? Ganz wichtig und vorab mit vielen Ausrufezeichen: zuerst essen, dann messen! Bei der milden Form des Unterzuckers sollten Patienten zunächst „schnelle“ Kohlenhydrate zu sich nehmen, z. B. 20–30 g Traubenzucker oder ein Glas Saft oder Limonade (Achtung: nicht mit Süßstoff gesüßt!). Um den Blutzuckerverlauf zu stabilisieren, ist es sinnvoll, hinterher noch ein paar „langsame“ Kohlen- hydrate zu sich zu nehmen. Das kann eine Scheibe Brot, ein Apfel oder ein Jogurt sein. Helfen Sie einem Menschen mit Anzeichen einer schweren Hypoglykämie, gelten die Kohlenhydratempfehlungen. Aber Achtung: Ist der Patient nicht mehr ansprechbar, nichts in den Mund einflößen! Es besteht die Gefahr, dass der Patient sich verschluckt und daran erstickt. Wenn Menschen mit Diabetes mellitus nicht mehr ansprech- bar sind, ist das eine Notfallsituation, in der medizinische Hilfe angefordert werden sollte. Geschulte Angehörige kön- nen mit einem GlucaGen® HypoKit oder baqsimi®-Nasen- spray oder dem Ogluo-Fertigpen erste Hilfe leisten. Egal, ob eine milde oder eine schwere Form des Unterzuckers aufgetreten ist: Nach der Ursache zu forschen ist wichtig, damit es nicht zu weiteren Hypoglykämien kommt. Der HbA 1c-Wert liegt bei gesunden Menschen unter 5,6 %. Warum ist der Zielwert bei Diabetikern dann meistens höher? Was hat der HbA 1c- Wert mit Unterzuckerung zu tun? Der HbA 1c-Zielwert sollte individuell mit dem behandelnden Arzt festgelegt und im Blick gehalten werden. Da der HbA 1C den Glukosedurchschnitt der letzten acht bis zwölf Wochen angibt, sagt er nichts zu kurzfristigen hohen oder niedrigen Blutzuckerwerten aus. Prinzipiell wird bei Diabetikern ein HbA 1c-Wert unter 7 % angestrebt. Beim HbA 1c-Zielwert spielen aber verschiedene Faktoren wie Alter oder andere Erkrankungen eine Rolle sowie ob Medikamente mit Unter- zuckerungsrisiko eingesetzt werden. Wann ist eine kontinuierliche Glukoseüberwachung (CGM) mit einem Sensor sinnvoll? Oder ist die „Messung am Finger“ geeigneter? A ls CGM (Continuous glucose monitoring) werden kontinuier- liche Glukosemesssysteme bezeichnet, die im Abstand von Minuten den Glukosewert kontrollieren. Dabei ist jedoch zu beachten, dass die CGM-Systeme den Glukose- wert nicht im Blut, sondern im Unterhautfett- gewebe messen. Das bedeutet, es wird der ,,Gewebezucker“ und nicht direkt der Blutzucker bestimmt. Deshalb sollte in besonderen Situationen wie beispiels- weise bei sehr niedrigen Werten trotz CGM-Nutzung immer auch eine Kon- trolle über Fingerstix erfolgen. Patienten können mit CGM-Systemen den Glukoseverlauf permanent verfolgen und auf Glukoseabweichungen noch vor Eintreten von Sympto- men reagieren. Hierfür lassen sich sogar Alarme für zu hohe bzw. zu niedrige Werte einstellen. Die meisten Typ-1- Diabetiker tragen heute ein CGM-System. Gut mit Medika- menten oder Insulin eingestellte Typ-2-Diabetiker können auf ein CGM-System verzichten. Susana Burkert, Diabetesberaterin DDG, gab Antworten Anja Dautel, Patienten-Informationszentrum am Marienhospital, stellte Fragen Traubenzucker und Kekse gehören in jedes „Notfallpäckchen“ 31 marien 02 | 2025
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