Leistungsspektrum
Behandlungsschwerpunkte
Die Behandlungsschwerpunkte in der Strahlentherapie sind:
- Bei bösartigen Tumorerkrankungen:
- perkutane Therapie mit Linearbeschleuniger (häufig im Rahmen einer Kombinationstherapie, genannt Radiochemotherapie)
- Elektronenstrahlung von Linearbeschleunigern bei Hautkarzinomen und anderen oberflächlichen Gewebeveränderungen
- HDR-Brachytherapie in Afterloading-Technik
- Bei gutartigen Erkrankungen:
- niedrig dosierte Strahlentherapie
- Behandlung von Fersensporn
- Bei gut- und bösartigen Erkrankungen:
- Stereotaxie (moderne Hochpräzisionsbestrahlung)
- Behandlung von Prostatakrebs
Ausführliche Informationen zu den einzelnen Behandlungsschwerpunkten finden in der rechten Randspalte unter „Vertiefte Information“.
Prinzipien
Unsere Patienten werden nach den aktuellen Empfehlungen der onkologischen Fachgesellschaften und nach eingehender Beratung in der interdisziplinären Tumorkonferenz behandelt. Jede Therapie wird nach individueller Nutzen-Risiko-Abwägung und nach ausführlicher Besprechung mit dem Patienten festgelegt. Während und nach der Therapie werden Wirkung und mögliche Behandlungsfolgen engmaschig überwacht und – soweit möglich – für den Patienten optimiert.
Ziel der modernen Strahlentherapie sind organ- und funktionserhaltende Konzepte und Verfahren. Dies bedeutet beispielsweise im Fall eines Patienten mit Kehlkopfkrebs, dass dessen Atemwegs-, Sprach- und Schluckfunktionen weiterhin erhalten bleiben oder bei einem Betroffenen mit Analkrebs (Analkarzinom), dass er keinen künstlichen Darmausgang benötigt. Durch eine optimale Planung und hohe Präzision der Strahlenanwendung wird die Wirkung der Strahlung zur Vernichtung des Tumors gesteigert und gleichzeitig eine bessere Verträglichkeit der Therapie mit geringeren Nebenwirkungen erreicht.
Die Überprüfung des Behandlungserfolgs bei Strahlenbehandlungen (Nachsorge) erfolgt nach der Richtlinie „Strahlenschutz in der Medizin“ vom 24.6.2002 zur Strahlenschutzverordnung. Nach Abschluss der Behandlung werden folgende Intervalle angeboten: nach 3 Monaten, nach 6 Monaten und nach 12 Monaten, danach jährlich. Selbstverständlich können Patienten mit Fragen oder Problemen kurzfristig vorstellig werden.
Innovation
Durch die Teilnahme an nationalen und internationalen Studien haben unsere Patienten die Möglichkeit, an innovativen, noch nicht fest etablierten Therapiekonzepten teilzunehmen. Wir versuchen in diesen Studien, den Ablauf komplexer Behandlungen mittels Strahlentherapie, Chemotherapie und Operation zu optimieren. Von besonderem Interesse sind hierbei die Wechselwirkungen von Medikamenten und Strahlentherapie im Tumor und im Normalgewebe.
Folgende Verfahren werden angewandt:
- Bildfusion diagnostischer Computertomografie, Magnetresonanztomografie und Positronenemissionstomografie zur Bestrahlungsplanung
- Intensitätsmodulierte Strahlentherapie-Techniken (IMRT)
- Stereotaxie – moderne Hochpräzisionsbestrahlung
Palliativmedizin
Gemeinsam mit dem Zentrum für Innere Medizin III (Onkologie, Hämatologie, Palliativmedizin) leitet unsere Klinik den Bereich für Palliativmedizin des Marienhospitals. Zwei auf Krebstherapie spezialisierte Einrichtungen sind gemeinsam dafür verantwortlich, eine bestmögliche palliativmedizinische Versorgung für schwer kranke Menschen zu erbringen. Entscheidend hierbei ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Ärzten, Pflegemitarbeitern und psychosozialen Berufsgruppen. Das Behandlungskonzept orientiert sich an den individuellen medizinischen und menschlichen Bedürfnissen jedes einzelnen Patienten und deren Angehörigen.
Ausführliche Informationen zur Palliativmedizin am Marienhospital finden Sie unter Fachbereiche/Palliativstationen.
Interdisziplinäre Onkologie
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit hinsichtlich der Betreuung von Tumorpatienten – sei es innerhalb des Marienhospitals oder mit anderen Krankenhäusern bzw. niedergelassenen Ärzten – ermöglicht das sichere Durchführen sogenannter „multimodaler“ Therapieansätze. Diese bestehen aus Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie mit der Zielsetzung, auch lokal fortgeschrittene Tumoren zu heilen. Gleichzeitig garantiert der regelmäßige Erfahrungsaustausch zwischen den einzelnen Disziplinen eine individuelle Therapieentscheidung für jeden einzelnen Patienten in der Ambulanz, am Krankenbett und in den Tumorkonferenzen.
Das Onkologische Zentrum Stuttgart am Marienhospital wurde mit dem Ziel eingerichtet, die Behandlung von Tumorpatienten weiter zu verbessern. Die Unterstützung, die ihnen und ihren Angehörigen geboten wird, geht dabei über eine rein medizinische Betreuung hinaus, z. B. Ernährungs- und psychoonkologische Beratung oder Physiotherapie.
Strahlentherapeutische Fachärzte des Marienhospitals sind darüber hinaus in den zertifizierten Tumorkonferenzen des Robert-Bosch-Krankenhauses, der Klinik Schillerhöhe und des Karl-Olga Krankenhauses vertreten.