Interventionelle Radiologie
Unter der Interventionellen Radiologie versteht man bildgestützte diagnostische oder therapeutische Maßnahmen, die oftmals eine Operation ersetzen. Perkutane Gefäßeingriffe (perkutan = durch die Haut) zählen ebenso wie perkutane Drainagen und Gewebeentnahmen seit Jahren zu Routineverfahren dieses Fachbereichs.
In der Interventionellen Radiologie werden beispielsweise unterschiedliche Methoden eingesetzt, um verschlossene Blutgefäße wieder durchgängig zu machen (Gefäßrekanalisierung). Daneben wird eine Vielzahl von Materialien dazu verwendet, nicht stillbare Blutungen durch Gefäßverschluss zu stoppen (Embolisation) oder bei reich durchbluteten Tumoren die Durchblutung vor einer Operation zu verringern. Hierzu steht ein modernes Röntgendurchleuchtungsgerät (digitale Subtraktionsangiografie) zur Verfügung, das die Durchführung interventioneller Maßnahmen unter Berücksichtigung strengster Strahlenschutzbestimmungen erlaubt.
Seit 2013 wird zum Entfernen von Uterusmyomen ein nicht-operatives Verfahren eingesetzt, die sogenannte MR-gesteuerte fokussierte Ultraschalltherapie (MR-HIFU). Das Marienhospital bietet das Verfahren als einziges Krankenhaus im Großraum Stuttgart bzw. Südwestdeutschland an. Weitere Informationen finden Sie auf den Seiten unseres Myomzentrums.
Die Radiologische Klinik ist zertifiziertes Mitglied der Deutschen Gesellschaft für interventionelle Radiologie (DeGIR) und nimmt an deren externem Qualitätssicherungsprogramm teil.
Maßnahmen der interventionellen Radiologie
Unter dem Begriff „Interventionelle Radiologie“ werden folgende bildgesteuerte, durch die Haut (perkutan) durchgeführte Maßnahmen zusammengefasst:
- gefäßerweiternde und -verschließende Maßnahmen
- Hämodialyseshunt und zentral-venöse Stenose
- perkutane Gewebeentnahme
- perkutane Ableitung von Gallengängen
- perkutane Entfernung von Stein- oder Fremdkörpern
- regionale Tumortherapie
- TIPS-Anlage (transjugulärer portosystemischer Stentshunt)
- Unterbrechung der Leitfähigkeit von Nerven (Neurolyse)
- Entfernen von Uterusmyomen mittels MR-gesteuerter fokussierter Ultraschalltherapie (MR-HIFU)
- Uterusarterien-Embolisation (Verschluss der Gebärmutterschlagader)
- Venenportimplantation